104,01 fiurîn adj., feurig. — strâlestf., Pfeil; donerstrâle, Donnerkeil, Donner- und Blitzstrahl.

104,03 singen und das davon abgeleitete swv. sungeln, knistern; nhd. sengen bedeutet noch dieses Geräusch hervorrufen. Die Verben stehen im sg. bei nachfolgendem Subjekt im plur.

104,04 von, kausal: infolge von. — gänster f., Funke.

104,05 duz stm., zu diezen, Schall, Geräusch, besonders von rauschendem Wasser.

104,06 brinnendec adj., brennend, glühend. — zaher, vgl. 28,28. Die Feuerfunken werden mit einem Tränenguß verglichen. Sie selbst weint heiße Tränen, und so mischen sich Traum und Wirklichkeit.

104,07 ir lîp, umschreibend für sich; d. h. sie kam wieder zu sich. Im Traume hatte sie das Bewußtsein verloren.

104,08 zücken swv., fortreißen. — zese adj., flektiert zeswer, recht (Gegenteil zu winster). Vgl. zu 103,28. Es ist bekannt, daß der Verlust der rechten Hand im Traume den Verlust eines nahen Verwandten bedeutet.

104,09 hie mite, bezieht sich auf das spätere: das ward ihr dann durch das Folgende verwandelt.

104,10 wunderlîcher site, gen. plur., von dûhte abhängig.

104,11 wurm, hat mhd. weitere Bedeutung als nhd., auch von Reptilien und Insekten gesagt; hier Drache, s. 104,13.

104,12 zerfüeren swv., auseinander varn machen, zerreißen. — wamme stf., aus wambe, Leib, Bauch, besonders Mutterleib.

104,14 ein gewisses ὕστερον πρότερον, da 104,16 vorausgeht. — gâhes, vgl. 7,2.

104,15 nimmer mêr, niemals später.

104,17 vorhte stf., hier Gegenstand der Furcht, Schrecknis.

104,20 ritterlîch adj., von der Frau gesagt: prächtig.

104,21 wênc, interj. des Schmerzes, besonders in Verbindung mit andern Interjektionen gebraucht, hier mit ach.

104,26 kunde, plusquamperf.: was sie vorher nicht verstanden hatte (zu tun), was ihrem gesitteten Wesen nicht entsprach.

104,27 zabelen swv., zappeln. — wuofen stv., laut rufen, wehklagen.

104,30 dar, zu ihr.