110,01n (in),sc. den sâmen. — ze frühte komen, zur Frucht, reif werden.

110,02 doch, ohnehin schon; vgl. 37,21.

110,04 tuon ze einem, an einem tun.

110,05 er, allgemein zu fassen: wer jemals vom Weibe irgendwelche Liebe empfangen hat, der hat sich über ihre Freude gefreut, und ihn hat ihr Leid bekümmert.

110,07 müejen swv., bekümmern.

110,08 daz, nämlich so zu handeln, wie im vorhergehenden geschildert wird.

110,09 lære: in übertragener Bedeutung meidet Wolfram das Wort vom zwölften Buch des Parzival an.

110,10 direkte Anrede an die Zuhörer.

110,12 kint und bûch, gewissermaßen Hendiadyoin: den Leib, der das Kind trug. — gevâhen ze mit reflexivem dat., vgl. 88,22.

110,14 f. vgl. 110,1.

110,17 wenden mit accus. der Person, gen. der Sache, einen von etwas abbringen, ihn daran hindern. — tumbiu nôt, soviel wie nôt eines tumben, die Not, Bedrängnis eines Unerfahrenen (vgl. 156,10; auch 147,8. 152,2); bezieht sich auf 110,19.

110,18 Gahmuretes ander tôt: sein zweiter Tod; wiederum der Gedanke, daß in dem ungeborenen Kinde Gahmurets Leben erneut wird.

110,19 von Selbstmordgedanken war vorher noch nicht die Rede.

110,22 der, bezieht sich auf das aus dem possess. sîner zu entnehmenden persönl. pron.

110,23 sach: im abhängigen Fragesatz kann der Indikativ stehen, wenn es sich um eine Tatsache handelt.

110,24 brechen, nhd. reißen; vgl. hâr ûz brechen 42,15.

110,25 brüstel stn., diminut. zu brust; vgl. Tit. 103,4 müemel. Gewöhnlich wird die Verkleinerung durch -lîn gebildet.

110,26 den vlîz kê ren an, die Aufmerksamkeit richten auf, sich beschäftigen mit.

110,28 fuore, vgl. 26,21; wîplîche fuore kunt tuon, sich wie ein Weib benehmen.

110,29 diu wîse, gemeint ist: die sonst Verständige. So weit war es mit der Verständigen gekommen, daß sie folgendes sprach.

110,30 kaste swm.; das nhd. Kasten ist aus den obliquen Kasus eingedrungen. — spîse gen., ist unmittelbar mit kaste zu verbinden: Speisebehälter.