124,01 durch sînen muot, nach seinem Willen, eigensinniger Weise.
124,03 kan, fast nur umschreibend. — einen schicken, ihn passend, geschickt machen.
124,04 ab zwicken (ge- nach mügen)swv., abzwicken, abreißen; vgl. 155,26.
124,06 an einen gern, s. 33,25.
124,07 sich wern mit gen., sich gegen jemand oder etwas verteidigen.
124,08 für die sîne (sc. slege), zum Schutze gegen die Schläge des Gegners. — zu an mich legen ist als Objekt der Panzer zu ergänzen, auf den der Ritter zeigt; „sich anlegen“ wird heute noch dialektisch für „sich anziehen“ gebraucht.
124,09 schuz: solcher droht ihm vom Fußvolk; denn für den Ritter gilt Schlag und Stich.
124,10 wâpen = wâpenen.
124,11 snel, nachgestelltes Attribut zu knappe.
124,13 ir niht, keinen von ihnen.
124,16 tumpheit (gen.), nicht Dummheit, sondern Unerfahrenheit. — walten mit gen., besitzen, haben: der sehr unerfahren war.
124,17 hüeten mit gen., behüten, bewachen; got hüete dîn, behüt dich Gott.
124,18 wan, Wunschpartikel, s. 6,25.
124,19 den wunsch, Gegenstand, Erfüllung des Wunsches, Ideal.
124,20 soldest, dient zur Umschreibung des conj. — Der Fürst wünscht für sich die Schönheit des Knaben, dem leider die Vollkommenheit fehlt, da es ihm an Verstand gebricht.
124,21 virren swv., fernhalten.
124,22 reit sg., durch das unmittelbar vorhergehende Subjekt und den Reim veranlaßt, dagegen gâhten(23) pl. auf beide Subjekte bezogen.
124,23 balde adv., schnell, eilig; nhd. bald bezieht sich auf den Eintritt der Handlung, nicht auf den Verlauf derselben. Analoger Bedeutungsübergang bei schiere,s. 63,30.
124,25 der gefüege, damit ist Karnahkarnanz gemeint.
124,26 frôn, s. 84,30.
124,27 leider, compar. zu leide, adv.
124,28 die, wird durch den nachfolgenden Hauptsatz bestimmt und bezieht sich zurück auf das kollektive volc. — eren, praet. ier nach 140,18, pflügen, ackern.
124,29 egen swv., nhd. eggen.
124,30 gart stm., Treibstecken; in übertragenem Sinne s. 90,11. — wegen, s. 120,16.