126,01 erschrecken stv. intr. mit gen., über etwas erschrecken.
126,02 unversunnen, bewußtlos, besinnungslos; vgl. 105,7.
126,04 z’ir sinne, zum Bewußtsein ihrer selbst; nhd. ohne possessivpron., zur Besinnung.
126,05 Auch ein zweiter Nebensatz kann im mhd. dem Hauptsatz vorangestellt werden. — wære, conj. nach verallg. swie; bezieht sich auf das Folgende. Da sprach sie, obschon sie vorher verzagt gewesen war, d. h. nicht den Mut gehabt hatte, den Namen Ritter auszusprechen.
126,10 noch liehter, reizende Übertreibung.
126,14 vgl. 123,9. — schildes ambet, Schildesamt, Ritterdienst; vgl. 97,27. 115,11. — einen kêren an ein d., ihn einer Sache zuwenden.
126,16 f. bei wizzen (und ruochen)genügt zur Verneinung einfaches en- oder ne-. — wie daz pleonastisch, da wie an dieser Stelle für daz eintreten könnte. Die Stellung unbetonter Wörter im Reim nähert die Sprache der prosaischen Redeweise.
126,17 ir, refl.; vgl. 10,14. — list, mhd. masc. Kunst, Klugheit; meistens nicht ad malam partem neigend.
126,18 unde, subordinierend; vgl. 119,23.
126,19 tump unde wert, eigentlich gegensätzlich: unerfahren und doch edel. Über den Reim wert : pfert vgl. 89,3.
126,20 iesch, praet. zu eischen, verlangen; vgl. 21,1.
126,23 ez, sc. daz pfert. — bœse, schlecht, minderwertig; vgl. 71,16.
126,25 bî spotte sîn, vgl. nhd. bei Sinnen, bei Verstand sein.
126,26 tôren kleider, Narrenkleider. Wie die beschaffen sind, wird 127,1 ff. geschildert.
126,28 er, nach dem natürlichen Geschlecht von kint konstruiert.
126,30 dol stf., nur im Reim vorkommendes, dem Franz. entlehntes Fremdwort (altfr. deul), Schmerz.