13,01 da er fremde wære, dort wo er fremd war, in der Fremde.
13,03 der demonstr., bezieht sich auf das Vorhergehende und Folgende. — site stm., Lebensweise, Gebrauch, Gewohnheit. Der plur. ist häufig, und es dürfte sich vielleicht aus Mißverständnis daraus das nhd. fem. gebildet haben. Doch ist das fem. auch schon alt, besonders md.
13,04 widerwegen, s. 4,4.
13,05 schanze (s. 2,13) nom. plur. — enkein = nehein, nicht irgendein, kein; nachgesetzt wie 66,17.
13,07 lîden stv., leiden, sich gefallen lassen; lîdenlîche, nur hier belegtes adv., passiv.
13,08 lôs adj., ungebunden, übermütig. — vermeit, wieder die beliebte negative Ausdrucksweise: Übermut fehlte ihm ganz, war ihm ganz fremd; vgl. 10,12.
13,09 wænen, glauben, meinen; wie wân ohne den Nebenbegriff des Unbegründeten. — gefüege adj., der fuoge (Anstand) hat, wohlerzogen, edel.
13,12 messenîe, massenîe, Lehnwort aus altfr. maisnie (mlat. mansionata),entspricht in der Bedeutung genau mhd. ingesinde, s. 7,3.
13,13 niwan, außer. — diu hœhste hant, dient Wolfram gewöhnlich zur Umschreibung von Gott. Hier ist es die höchste Macht, Gewalt ûf erde.
13,14 elliu, n. pl. von al mit sekundärem Umlaut, speziell alem. und fränk., ebenso 88,27; älliu 88,1; vgl. fem. sg. 184,2.
13,15 der wille, daß er nämlich nur dem Gewaltigsten dienen will, steht im Gegensatz zu der lôse wille (8).
13,16 Baldac, Bagdad, bis zum Jahre 1245 Sitz der Kalifen.
13,18 f. der erde... diu zwei teil, gemeint ist: zwei Drittel der Erde.
13,20 heidensch adv. (Endungs-e fällt nach zwei langen Silben ab), als adj. 13,28, heidnisch, d.h. arabisch; vgl. 416,27. 782,2.
13,21 baruc stm., hebr. arab. = benedictus. Bei heizen, nennen kann das praed. Objekt statt im accus. im mhd. auch im nom. stehen. Der Nominativ ist der Kasus, der gewissermaßen konstruktionslos ist.
13,22 zuc stm., Verbalabstraktum zu ziehen; an krefte zuc, Zugkraft.
13,23 wâren sîne man, praed. zu dem dem Sinne nach als Mehrzahl aufgefaßten Subjekt vil künege. — man, im engeren Sinne: Lehensmann, Dienstmann.
13,24 krôntem: die Vorsilbe ge- hat sich dem k assimiliert. — lîp, sehr oft bloße Umschreibung für die Person selbst; vgl. 48,22. 65,3 und oft.
13,25 dez, durch Unbetontheit abgeschwächt aus daz. — stêt, es steht um das B.
13,26 ê (aus êwe)stf., Recht, Gesetz, besonders religiöse Satzung. Nhd. Ehe hat sich auf das Rechtsbündnis zwischen Mann und Frau beschränkt.
13,27 touf stm., Taufe, christliche Religion.
13,28 orden, aus lat. ordinem, eigentlich Klosterregel, von da auf weltliche Orden übertragen, worauf sich der Begriff erweiterte: Rechtsübung, Wesen.
13,29 bâbestreht nemen, päpstlichen Rechtsspruch entgegennehmen. — 30 krümben, substant. inf. pass. âne kr. sleht, ohne Krummsein gerade, ganz gerade; vgl. 12,26 ebener denne sleht.