137,01 pästîn, bästîn adj., aus Bast.
137,02 bejagt, s. 8,7; erlangt wohl ein gut Teil Hunger, d. h. soll ordentlich hungern.
137,04 enschumphieren, sonst besiegen (s. 43,30), hier übertragen auf eine Sache: verderben, zuschanden machen.
137,05 zarte praet., von zerren. — brach, nhd. riß; vgl. 42,15.
137,07 inne: noch heute braucht man die Wendung „im Sattel“, obschon der heutige Sattel nicht mehr dem des Mittelalters entspricht; vgl. 73,19.
137,08 ir kiusche und ir wîpheit, das Abstraktum für die Person mit der betreffenden Eigenschaft; vgl. 42,13. 120,1.
137,10 buoste st. oder swf., das Wort ist nur hier belegt, doch noch heute fränkisch Buste, Lindenbast.
137,11 aber, wiederum. — wider, zurück (in den vorigen Zustand).
137,12 alze fruo, allzufrüh: sie hätte den Haß lieber gar nicht gesehen.
137,13 an den zîten, zu der Zeit (als nämlich das geschehen war); mhd. zît oft im plur., wo er nhd. nicht möglich ist.
137,15 in, näher bestimmt durch den Relativsatz des folgenden Verses.
137,17 durch âventiur, auf gut Glück, aufs Geratewohl.
137,19 als, sc. der (âtem), was mhd. erspart werden kann.
137,20 al weinende, wird durch das negative sunder lachen verstärkt.
137,23 f. Mehr als das ihr zugefügte Unrecht geht Jeschute der Schmerz über das Ungemach, das ihrem Mann daraus erwächst, zu Herzen.
137,26 sampfter (mit eingeschobenem p als Gleitlaut), s.80,1.
137,27 durch triuwe, wegen ihrer Treue, um ihrer Treue willen. Der Dichter wendet sich direkt an sein Publikum. Noch deutlicher kommt sein persönliches Mitgefühl 137,29 f. zum Ausdruck.
137,28 hôhen kumber, großen Kummer, wie hôhez laster 135,6, hôhen pîn 136,14.
137,30 müet, praes. Selbst wenn mich auch alle Frauen haßten (vgl. 114,19) — und ich darum Grund hätte sie auch zu hassen —, bekümmert mich doch Jeschutens Leid.