142,02 kür, praet. conj. zu kiesen, s. 31,11.
142,03 gevâhen stv., ergreifen, erreichen.
142,05 gestrîchet, part. zu estrîchen (von estrîch), eben gemacht wie ein Estrich, geebnet.
142,06 widergên, widerrîten, gehend, reitend entgegenkommen.
142,10 gaben aus gap in, hatte ihn gegeben; vgl. 127,19 f.
142,13 der tumpheit genôz, der Genosse der Unerfahrenheit; Umschreibung für Parzival.
142,14 ze guoter mâze, nach gutem Maße, ziemlich.
142,15 arc adj., böse, speziell geizig.
142,16 ungeslähte stn., niedriges Geschlecht, ein Mensch von niedriger Herkunft. — birt, von bern, intr. wie 121,12: wie ein solcher noch auf unadligem Stamme wächst.
142,20 dergegene, aus dargegene, darauf zu.
142,23 ze drîzec jâren, in dreißig Jahren. Zur Bezeichnung einer großen Menge von etwas ist die Zahl dreißig formelhaft geworden, wohl von dem halben Schock ausgehend.
142,24 vâren swv., mit gen. der Sache (oder der Person), eigentlich auf etwas lauern, es darauf absehen. — milte, Freigebigkeit; vgl. 9,10.
142,25 vergeben, umsonst, unentgeltlich; noch dialektisch in dieser Bedeutung gebraucht. — sich sûmen swv., sich versäumen, seine Zeit verlieren.
142,26 sprichwörtliche Redensart.
142,28 tâlanc, aus tagelanc adv., heute.
142,29 het = hetet. — Im Mittelalter, wo das Geld noch nicht so gangbar war wie heute, war das Pfandgeben sehr üblich.
142,30 einen behalten, ihn beherbergen.