154,02 unfuoge dich verdrüzze, Anstandslosigkeit wäre dir widerwärtig, d. h. du hättest es nicht aus Ungezogenheit getan.
154,04 rîtes, die 2. sg. praes. ohne t ist die ursprüngliche Form und kommt besonders md. vor. — dâ du uffe rîtes, Umschreibung für: dein Roß.
154,06 so hat Parzival die Rede an Artus’ Hofe verstanden 150,4 ff.
154,08 widersagen, absagen, verweigern.
154,10 wer mich, gewähre mir, nämlich die Rüstung samt Pferd. — sîst, conj. nach Imperativ.
154,14 daz, sc. geben, näher bestimmt durch mîn leben.
154,15 ein dinc gewinnen an (Wolfram braucht nie ab, was bei andern vorkommt), es durch Sieg abgewinnen.
154,16 Der Vers ist natürlich ironisch, wie auch die folgenden zwei Verse. Auf diese Weise versteht er es also, seine Freunde zu lieben. Aber (aber hier in nhd. Bedeutung) war er dir vielleicht (schon) vorher irgendwie zugetan? Du hast dir (nämlich) durch deinen Dienst so gar schnell Lohn erworben (dadurch, daß dir meine Rüstung gewährt worden ist).
154,21 lantreht stn., Geschwätz; ähnliche Entwicklung wie fr. causer aus lat. causari.
154,22 kneht stm., nicht nhd. Knecht, sondern Knappe, im Gegensatz zu Ritter.
154,25 wiederum ein Eigenname von dem naiven Parzival appellativisch gefaßt; vgl. 147,22.
154,26 vgl. 128,4.
154,27 Ither kehrt seinen Speer um, um nur mit dem Schaft — also auf ungefährliche Weise — gegen Parzival zu stoßen, der selbst schildlos ist.
154,30 vallende sîn, betont wie engl. to be mit part., die Dauer der Handlung.