160,02 sin, der geistige Inhalt der Worte; hier nicht viel mehr als umschreibend.
160,03 = 103,20.
160,05 diz wunder, Subjekt des Satzes: diese unerklärliche Tat.
160,06 f. mhd. kann auch der einem abhängigen Satze (8) untergeordnete Relativsatz diesem vorangestellt werden. — der solde tragen, dem es bestimmt gewesen war zu tragen.
160,11 mässenîe = messenîe, s. 13,12.
160,13 deheine sîn untât, irgendeine Untat von seiner Seite; vgl. 17,2.
160,14 zam, Gegensatz zu wilt. Er war gegenüber, angesichts der ungezügelten Falschheit (vor wildem valsche) das Gegenteil. Wegen des folgenden Verses könnte man auch denken, wilt sei in der Bedeutung „wuchernd“ aufzufassen.
160,15 schaben, mhd. stv. (das partic. noch heute dialektisch st.), schaben, radieren. Der valsch war von ihm geschabt, er war ganz frei davon.
160,17 ein slôz ob dem prîse, vgl. ein slôz ob allen siten 3,5.
160,19 hantveste stf., Sicherung durch eigenhändige Unterschrift und Siegel, Urkunde.
160,21 man, ein Mann, im Verhältnis zum wîp, nicht indefin. man. — nâch wîbes minne, mit mannes triuwe zu verbinden: die Treue des Mannes in Beziehung auf Frauenliebe.
160,25 trûrens, von berendiu fruht abhängig. Eine immer neu trauertragende Frucht (als Saatkorn) wird auf die Weiber gesät.
160,26 Der Übergang von der dritten in die zweite Person am Schlusse einer Trauerrede ist für diese noch heute typisch. — wæt, praes. 3. sg. zu wæjen; vgl. 155,2.
160,27 ist in Beziehung zu setzen mit triuwe (23): obwohl dein Haar so rot war, daß dein Blut die Blumen nicht röter machen könnte (dorfte, Ursache hätte), beklagen dich die Frauen doch (30) wegen deiner Treue.
160,30 swenden swv., faktit. zu swinden, schwinden machen.