164,01 kemenâte swf. (aus mlat. caminata, heizbares Gemach), Schlaf- oder Wohngemach, im engern Sinn auch Frauengemach, weil sich die weiblichen Bewohner meistens dort aufhalten.
164,04 ringen, absol. ohne accus. obj., leicht machen. Laßt es euren Gliedern leicht machen.
164,07 Der Reim gesâhen : pflâgen ist nicht so auffällig, da Wolfram die Form gesâgen mit grammat. Wechsel gekannt haben dürfte.
164,09 blûge, adv. zu blûc, verschämt, verlegen; vgl. blûclîche 33,20. — ze hove, soviel als: dem Burgherrn.
164,10 nâch adv., beinahe.
164,11 durch sîne zuht, um seiner Wohlerzogenheit willen (die ihn abhielt zu spotten).
164,13 sehe f., Sehkraft, Pupille.
164,14 spehe stf., Aktion des Sehens. In seinem Besitze ist des Glückes Schauen.
164,15 das erste adj. steht in starker, die beiden andern in sw. Form; dies ist nhd. nur mehr beim dat. masc. und neutr. möglich.
164,16 der minnen blic, parallel zu der sælden spehe. Er hat den Liebesglanz; doch vgl. 146,9. — alsus bewart, bezieht sich auf Parzivals sonderbare Kleidung.
164,18 der werlde fröude, Umschreibung für Parzival.
164,21 zimierde, der ritterliche Schmuck; vgl. zu 36,22.
164,24 quaschiure, s.75,10.
164,25 amesiere stf., Verletzung, besonders durch Quetschung; amesieren, vgl. 88,17.
164,28 daz, bezieht sich nicht nur auf die Wunden, sondern auch auf die Narrenkleidung. Bei der Erwähnung von Verwundungen, die er auf Frauendienst zurückführt, fällt Gurnemanz gleich ein, die Verkleidung könnte auch Frauen zuliebe vorgenommen worden sein. Man denkt an Tristan als Narr.
164,30 ern kunde, daß er es nie verstehen würde.