181,01 span stm., Spannung.

181,02 swanc stm., jede schwingende Bewegung, hier das Schnellen der Sehne.

181,03 slac stm., der Holzbau; noch nhd. eine Brücke schlagen; brükken slac, bedeutet einfach Brücke.

181,04 hurt stf., Flechtwerk; noch heute dialektisch. Bretter oder Flechtwerk wurden zu Brückenbelag verwendet.

181,05 reht adv., gerade.

181,07 schoc stm., Schaukel; im folgenden Vers die schaukelnde Bewegung.

181,08 sparn swv. mit accus. und gen., einen mit etwas verschonen.

181,09 varn, s. zu 20,27; hier sich schaukelnd bewegen. — âne seil, geht auf den Vergleich mit der Schaukel: ohne daß die Brücke ein Seil hatte. Infolge ihrer Beschaffenheit schwankte die Brücke.

181,10 humoristische Umschreibung für „sie war schon alt“.

181,11 anderhalben, auf der andern Seite; vgl. 1,20.

181,12 ûf gebunden, unflektiert nachgestellt: (auf den Kopf) festgebunden. — Wolfram reimt vom vierten Buche an uo : u vor nd und nt.

181,14 kêrâ kê r, kehre um! Über das angehängte â vgl. 69,14.

181,15 ein swert (sper) ûf werfen, erheben, aufschwingen; vgl. 542,12. 706,11. 740,23.

181,16 die kranken: geschwächt waren sie durch die Hungersnot, was später erzählt wird.

181,20 ûf dem velde breit, spielmännische Formel.

181,24 durch vorht, aus Furcht (vor dem Lärm der Ritter).

181,25 Umschreibung für Parzival. — reht, wirklich. — zageheit stf., nicht Feigheit, sondern Schlechtigkeit, hier persönlich gedacht, wie oft die Abstrakta; zage ist ein Schimpfwort: schlechter Kerl.

181,26 rebeizte, s. 36,4.

181,27 ûf der brücken swanc, wörtlich auf das Schwanken der Brücke, d. h. auf die schwankende Brücke.

181,29 gein sölhem strîte, in solchen Kampf, nämlich gegen eine solche Übermacht.

181,30 ein dinc, durch den folgenden Satz erklärt. — bewarn, zu verhüten suchen; s. 3,23.