193,02 –14 proleptisch.

193,04 an ligender minne, mit kranken sin (2) zu verbinden: sie verstanden sich beide wenig auf Minne, die im Beiliegen besteht, auf sinnliche Minne. Die minne ist selbst nicht bî ligend; der Ausdruck ist gleichgebildet wie etwa „fallende Sucht“.

193,06 verderben an, zu Schaden kommen an. Sie hatte alle Freude verloren.

193,07 des, bezieht sich zurück auf 193,5 und zugleich auch auf das Folgende: dazu (so zu handeln) zwang sie die schem (Scham, Beschämung).

193,08 ff. statt der zu erwartenden Bitte der Königin erinnert der Dichter noch einmal an die heikle Situation, und wie wenig die beiden es verstehen, diese auszunützen.

193,08 s. zu 15,8 f. — hin an nemen, kann heißen: ins Bett nehmen und an sich ziehen. Das erste bringt er âne kunst (10) zustande (vgl. 194,4); aber von der Minne versteht er nichts.

193,11 vride stm. (vgl. jedoch zu 605,30), Friedensvertrag.

193,12 süenebære adj., Versöhnung stiftend. Der Ausdruck ist gewählt mit Bezug auf vride; 272,5 wird das Ehebett suonstat genannt. — lide, n. pl. zu lit mit Anlehnung an die mascul.; ebenso 341,27. 515,4. 745,8; als masc. 357,10. 366,21. 459,12. 691,28; zweifelhaft 273,18. 315,21. 411,12; s. auch zu 35,24.

193,16 zäher, gen. plur. zu zaher (s. 28,28) von vil abhängig.

193,18 erhœren, s. 156,1.

193,19 wachen swv., nicht nur wach sein, wie 192,8, sondern auch wach werden, erwachen.

193,20 leide und liebe, Adverbien; vgl. 43,10.

193,21 vgl. 64,7.

193,23 vgl. 102,8.

193,27 lac: das Präteritum, weil er sich anschickt, seinen Platz zu verlassen. Über den Doppelreim vgl. zu 9,1 f.

193,29 welt ir iuch êren, wollt ihr euch selbst Ehre antun, nämlich dadurch, daß ihr mir solchen Anstand zuwendet.