194,03 ein vride, vgl. 193,11.
194,04 smouc, praet. zu smiegen, schmiegen, ducken.
194,05 dennoch, da noch (zeitlich). — spæte, d. h. tief in der Nacht.
194,06 huon stn., war ursprünglich kommun für Hahn und Henne, hier als Hahn aufzufassen.
194,07 f. haneboum (dasselbe wie hanenbalke), der Balken unter dem First des Hauses, auf welchen die Hühner sich gern setzen. Formelhaft hat der Dichter die späte Nacht durch die Zeit vor dem Hahnenschrei bestimmt. Aber da fällt ihm ein, daß der zadel, die Hungersnot, die Hühner (wie ein Jäger jagdbares Wild) herunter geschossen hatte; es konnte hier somit überhaupt kein Hahn krähen.
194,17 unz an, bis an, ausgenommen.
194,19 weise, mhd. masc. auch von weiblicher Person; nhd. umgekehrt; vgl. 167,9.
194,20 vorhteclîch adj., furchtbar, schrecklich; doch auch furchtsam, so 376,9. — vreise, s. 120,21.
194,25 einschränkende Apposition zum Subjekt. — z (= daz) teil, gehört auch zu halp: die Hälfte oder der größere Teil. — mêrre, compar. adj. zu michel, groß; eigentlich neue Steigerung zu dem compar. mêr.
194,27 ûf daz zil, auf den Zeitpunkt, so weit.
194,29 magetuom unde lîp, Hendiadyoin: den jungfräulichen Leib.
194,30 gebe (ebenso werde 195,1), conj. nach ê.