241,02 ff. der Dichter vertröstet die Zuhörer auf einen späteren Teil seines Gedichtes, wo er an schicklicherer Stelle (sô des wirdet zît 241,5) über das Gesehene berichten will, was ausführlich im neunten Buch durch Trevrizent geschieht und schon vorher knapp durch Sigune (251,1 ff.)

241,03 dar zuo, dazu noch. — Die nom. sind konstruktionslos vorausgestellt und werden durch das neutr. diu des folgenden Verses wiederaufgenommen.

241,04 werden conj., sollen genannt werden.

241,06 bescheidenlîchen, vgl. 171,7. — âne strît, ohne Widerrede.

241,07 für zogen subst. inf., Hinhalten; mit nhd. Weiterbildung zögern.

241,08 der Vergleich wird im folgenden ausführlich erklärt.

241,09 bîspel, s. 1,15.

241,10 nu, mit leichter Einschränkung gegenüber dem folgenden doch: nun freilich.

241,11 daz diu senewe jaget, Umschreibung für den Pfeil, der vermittels der geschnellten Sehne geschossen wird.

241,13 sleht, s. 12,26; unflektiertes Attribut zu mæren. Die Sehne ist im Vergleich zum Bogen (in geometrischem Sinne) die geradlinige Verbindung der zwei Endpunkte. Darum ist sie der fortlaufenden Erzählung, die keine Abschweifungen macht und gerade auf das Ziel lossteuert, zu vergleichen.

241,15 die krümbe (dem Bogen vergleichbar) ist der gebogene Weg, der die Erzählung ümbe leitet, sie auf Umwege bringt. Das wäre hier die Einflechtung von der Geschichte des Grals und der Gralkönige.

241,16 ümbe adv., ahd. umbi, gewöhnlich mit unterbliebenem Umlaut umbe; nur hier im Reim.

241,17 gespannen, heißt hier nicht zum Schusse gespannt, sondern die an beide Enden des Bogens geknüpfte Sehne, die außer Gebrauch nur an einem Ende des Bogens befestigt ist.

241,18 slehte stf., Abstraktum zu sleht, Geradheit, gerade Linie; vgl. slihte 180,16.

241,19 biuge stf., zu biegen, Biegung. — welle = enwelle; s. zu 60,6. — erdenen swv., ausdehnen; hier spannen, um den Pfeil abzuschießen, wodurch die Geradheit gebrochen wird, aber eigentlich keine Biegung der Sehne, sondern ein Winkel entsteht.

241,20 den schuz, das Abstraktum an Stelle des konkr. Pfeil. — menen, vgl. 55,16.

241,21 dem, einem solchen. — schiuzet, sagt der Dichter noch im Bilde von dem Bogen. Der Zwischengedanke, den wir erwarten, ist 241,14 ausgedrückt: die Leute, die Zuhörer, haben es auch gern, wenn man geradeswegs weitererzählt und keine Umschweife macht, da die Erzählung ihnen naturgemäß (durch nôt)dadurch verleiden müßte.

241,22 des in, verkehrte Beziehung; man erwartet den des.

241,23 stat, im Sinne von bleibende Stätte.

241,24 und, adversativ: sondern. — gerûmeclîchadj., nur hier belegt: geräumig.

241,25 für adv., hervor, hinaus.

241,26 nach dem allgemeinen swer (21) wendet der Dichter die Folgerung wieder auf sich selbst an.

241,27 den, wie 241,21 dem. — dringen, bedrängen, belästigen.

241,28 es fehlt eine überleitende Partikel; vgl. 239,16. — sagen und singen, formelhafte Verbindung.

241,29 vernemen, verstehen.

241,30 ulmic adj., verfault. — stoc stm., abgehauener Baumstamm; vgl. stocktaub, stockdumm.