281,01 ûf gerihtiu sper: aufgerichtet werden die Speere, ehe es zum Kampfe geht, um dann zum Kampfe selbst gesenkt zu werden; vgl. 284,3.

281,02 für ein ander, einer dem andern vor. — schehen, s. 69,7.

281,03 rüde swm., Rüde, großer Jagdhund. — meister, gemeint ist der Jagdmeister, der die Jagd leitet.

281,04 abe stroufen, abstreifen; vgl. 219,3.

281,06 dieser und der folgende Vers variieren den gleichen Gedanken; der Ton liegt auf ich.— sol, zur Umschreibung des futur. — schal, vgl. 147,29.

281,07 rât ist eines dinges, es gibt dafür Abhilfe; vgl. 21,28.

281,08 des, in Beziehung darauf. — warten an, sich verlassen auf.

281,12 f. leis, vgl. 73,15; von snêwe ein niuwe leis, hier aber nicht eine frische Schneespur, sondern einfach frischer Schnee. — snîwen swv., schneien; meistens mit dem Hilfsverb sîn verbunden. Es war Neuschnee auf ihn gefallen.

281,14 ff. zu der Begebenheit, die zur Winterszeit stattfindet, bemerkt Wolfram scherzhaft: es konnte aber doch nicht Schneezeit sein; denn sonst hätte Artus nicht hofhalten können, was doch immer zur Pfingstzeit geschieht; vgl. 216,14.

281,16 meienbære, wohl vom Dichter gebildetes adj. zu meie, maienhaft, zum Mai gehörig.

281,18 pfinxten dat. plur. eines starken fem. (später auch für die übrigen Fälle gebraucht; vgl. Weihnachten, Ostern), hier in Verbindung mit dem unbestimmten Artikel im plur. (was nur mhd. möglich ist): zu einer Pfingstzeit.

281,19 meie swm., Mai; nhd. nur noch poetisch in schwacher Form.

281,20 süezes luftes, partit. gen. zu waz. Welch süßen Duft man ihm zuschreibt (gît = gibet)!

281,21 f. undersnîden stv., das deutsche Wort für parrieren; s. 1,4. Hier ist die Erzählung von Artus sehr bunt gemacht; die Schneeart wechselt mit der Maienzeit ab.

281,23 valkenære stm., Falkner, — von Karidœl, muß bedeuten: die er von Karidœl mitgebracht hatte; denn Karidœl liegt von seinem Lagerungsplatz am Plimizœl acht Tagereisen entfernt.

281,24 riten, plusquamperf.

281,25 peizen, beizen (entspricht etymologisch „beizen“, ist aber mit scharfem s, nicht mit tz zu sprechen nach dem Reim 487,6) swv., eigentlich beißen machen; als Jagdausdruck: jagen mit Falken oder andern Jagdvögeln. — kuren, praet. zu kiesen.

281,27 gâhete, plusquamperf. — balde adv., eilig; vgl. 189,25.

281,28 stuont, stand, blieb.

281,29 überkrüphe, s. 201,14 und zu 191,13. Die Jagdvögel pflegte man sonst nur mit kleinen Rationen vor der Jagd abzuspeisen.

281,30 luoder stn., Lockspeise; aus dem Übergang in die Bedeutung von ,,Aas“ läßt sich der heutige Begriff von Luder erklären.