287,01 dornach stn., nur hier belegtes Kollektivum zu dorn, Dorngebüsch; mit demselben Suffix gebildet grazzach 458,17.

287,02 gezwungene Wortstellung, da sîn nur zu gâch gehören kann, weil suochen nie mit gen. steht.

287,03 schellen trugen die Jagdvögel, um leicht gefunden zu werden, wenn sie verloren waren; vgl. 163,10.

287,04 hellen stv., ertönen, erschallen.

287,05 unbescheiden adj., unüberlegt; vgl. unbescheidenheit 286,4.

287,06 verseln mit dat. (minne),übergeben, hingeben; mit gein, vgl. 218,12.

287,07 ern = er en (Negationspartikel). — slahen und stechen, als formelhafte Verbindung absolut gebraucht.

287,08 widersagen, vgl. 262,16; hier subst. inf. — sprechen hin ze, s. 88,10.

287,10 diu bluotes mâl, die drei Blutstropfen im Schnee; vgl. 282,20 ff.

287,12 Übergang zu des Dichters eigener Liebesangelegenheit. Mhd. kann die überleitende Partikel fehlen; nhd. würde man etwa erwarten: die auch mir.

287,17 einen eines dinges underziehen, einem etwas zur Last legen; vgl. 218,23.

287,24 mich wiget unhôhe, mir ist gleichgültig.

287,25 wandel geben, Schadenersatz leisten; vgl. 56,27. — drumbe, erklärt durch 287,27: weil Parzival in ihren Kreis eingedrungen ist.

287,26 odr mit folgendem Hauptsatz wie 285,5.

287,27 ûf strît, auf Streit hin, mit der Absicht zu streiten.

287,29 gewalt, hier fem., während sonst bei Wolfram die oberd. masc. Form Regel ist.

287,30 bezalt, gehört zu bezeln mit acc., einem zuzählen, auferlegen, da bezaln vor dem 14. Jahrh. mit einem accus. der Person nicht belegt ist.