293,01 ob der wer, über jeder Verteidigung.
293,03 kriec stm., ursprünglich Anstrengung, dann Widerstand, Feindseligkeit; entspricht nicht ganz nhd. Krieg.
293,04 fliezen, nicht nur wie nhd. von der Flüssigkeit selbst gesagt, sondern auch von den Tieren und Gegenständen, die darin oder darauf schwimmen; flieze und fliege alliterierend.
293,10 ze boten, nhd. als Boten. — sînen lîp, umschreibend für die Person.
293,13 seine Todesart ist nicht näher bekannt.
293,14 sölhe, bezieht sich auf das Vorhergehende: solchen Zins, daß man dafür das Leben lassen muß.
293,15 niht, accus. obj. zu hân: wohl mir, daß ich nichts von euch habe (nämlich zu Lehen), wofür ich zinsen müßte.
293,16 einschränkend: es sei denn, daß. — senfte stf., Annehmlichkeit.
293,17 f. kehrt der Dichter wieder ausdrücklich von seiner Abschweifung zurück zu der Erzählung und knüpft mit dort wieder an 290,30 an; vgl. 185,9. 217,7. — eines wort reden, für ihn sprechen, reden; vgl. 292,15.
293,21 f. strîtes gerte : strîtes werte, Doppelreim; vgl. zu 9,1 f.
293,22 wæne mit Fehlen des personal. pron. ich, fast adverbiell gebrauchter Ausdruck. — in strîtes werte, vorgreifend, da Parzival nicht sofort auf Keies Kommen reagiert.
293,24 twingen, hier in Beziehung auf Liebe: mit Liebesnot bedrängen, bezwingen; vgl. 587,6.
293,25 vgl. 129,2 f. 224,6 f.
293,27 spielt, redupliz. praet. zu spalten. Gewaltsam (wie mit einer Axt) hat die Minne den Verstand von ihm losgetrennt; vgl. das ähnliche Bild 292,22.
293,28 dem orse enthalten, es zurückhalten; eigentlich ihm den Zügel zurückhalten, wobei das Objekt als selbstverständlich weggelassen wird. Dieser Ausdruck ist hier auf die tjost angewendet.
293,29 sprach, plusquamperf. Wie Segramors (287,8) Parzival vor dem Kampfe widersaget hat, kündet auch Keie ihm vorher höhnisch Fehde an.