299,01 unvlühtec adj., nicht flüchtig, ohne zu fliehen.

299,02 schûften, s. 120,24.

299,04 mürwe adj., mürbe. — clâr, hier durchsichtig, fein. Selbst das brüchigste und feinste Frauenhaar wäre als Fessel imstande, euch vom Streite abzuhalten. Damit wirft Keie Gawan Feigheit vor und schilt ihn im folgenden ein weichliches Muttersöhnchen.

299,07 diemuot, Sanftmut (nicht Demut).

299,09 vaterhalp adv., von Seiten des Vaters; vgl.muoterhalp (10), nach der Seite der Mutter.

299,11 swertes blicke bleich, bleich in Beziehung auf Schwertblitzen. Ihr erblaßt vor dem Blinken des Schwertes.

299,12 manlîcher herte weich, weich in Beziehung auf eure männliche Härte; herte wortspielend, da es auch Kampfgedränge bedeutet. Ihr verliert eure männliche Standhaftigkeit.

299,14 f. Keies Schmähungen, mit denen er den fein gesitteten Gawan höhnt, werden mit einem Speeranrennen gegen dessen wehrlose Seite (zer blôzen sîten, vgl. 257,22) verglichen. — verschamt part. adj., schamlos; vgl. 170,17.

299,23 der Nachsatz schließt grammatisch nicht genau an den Vordersatz an. — ie = nie (im Nebensatz). — erbliche, mit Beziehung auf den Vorwurf 299,11.

299,24 von, kausal: infolge von.

299,25 âne nôt, s. 182,21.

299,26 ich pin der, dient zur Hervorhebung der Person: ich bin einer, ein solcher; ich jedenfalls; vgl. 555,4. 694,18. 751,2.

299,29 Gawan ging ohne Schwert und Sporen, da er weder mit ihm streiten noch gegen ihn anrennen wollte; vgl. 300,7 ff.

299,30 saz, setzte sich; vgl. 23,7.