30,01 baneken (aus altfr. banoier) rîten, spazieren reiten.

30,02 und 14 Übergang von indirekter in direkte Rede. Das wird sonst von den höfischen Epikern gemieden, ist aber von Wolfram aus dem Volksepos, resp. der lebhaften Erzählung in der Umgangssprache, übernommen; doch ist dieser Übergang auch dem altfr. Epos nicht fremd; vgl. 62,3. 153,28. 209,20. 230,27. 362,25. 417,14. 506,26. 528,9. 731,21. 755,21. 769,21.

30,02 , ebenso wie V. 6 nicht wie gewöhnlich nach Verben der Sinnesempfindung als Umschreibung des accus. mit inf., sondern lokal zu fassen, da ja Waffenstillstand herrscht und deshalb nicht gestritten wird.

30,03 behuot partic. zu behüeten, behüten, bewahren, beschützen.

30,09 wîse und tump vgl. zu 1,16.

30,10 alumbe adv., ringsherum.

30,12 einem bescheiden und einen eines d. bescheiden, einem Bescheid geben; nhd. nur noch mit dem accus. in der Formel: zu sich, an einen Ort bescheiden.

30,13 besperren swv., versperren, verschließen.

30,14 sît conj., kann auch den Konjunktiv in direkter Rede nach sich haben.

30,17 sît adv.; vgl. 20,8.

30,18 ähte, die attributiv gebrauchte flektierte Form mit Umlaut ist erstarrt aus ahd. nom. masc. fem. ahtowi.

30,19 man, nom. plur. wie V. 23 trotz dem vorhergehenden Prädikat gît.

30,23 des küneges man von Azagouc: das regierende Wort trennt den genet. von seiner Apposition — eine Wortstellung, die noch bis in die nhd. Zeit hinein weiterlebt; vgl. 551,19. Eigenname im gen., s. 38,5.

30,25 vane (Fahne, Banner), ist mhd. wie noch heute im oberd. und rheinfränk. mascul.

30,28 wâpen, wird häufig im plur. gebraucht, wo nhd. der sing. gesetzt würde. — Daß in Wirklichkeit solche Motive, wie der durchstochene Isenhart, Wappen bestimmten, zeigt das historische Wappen von Norwegen (Löwe mit Beil), das den Tod des heiligen Olaf andeuten soll.

30,29 beginnt wiederum die Rede, und zwar in einer Form, als ob das dazwischen Erzählte auch von dem Burggrafen gesprochen worden wäre.

30,30 stille: bei Nachsetzung des pron. wir kann in der 1. plur. das n abgeworfen werden.