301,01 des, in Beziehung darauf, nämlich für euer ungebührliches Betragen.
301,02 l æ t, 3. sg. von lân, erlassen; vgl. 89,26.
301,04 geselleschaft geben, im Sinne von begleiten. — für in, vor den König.
301,05 konstruktionslos vorausgenommener nom., durch im (6) in das Satzgefüge aufgenommen. — künec, mit ersparter Genetivendung bei nachfolgendem zweitem gen.; mhd. nicht nur bei Titeln wie nhd. gestattet.
301,06 dröwen, drohen; vgl. 153,7. — ein wint, bezeichnet etwas Nichtiges, ein Nichts; vgl. 66,25. 188,6.
301,07 prîs, auf den, der den Preis trägt, übertragen: der am höchsten Gepriesene, die Zierde der Tafelrunde.
301,08 was solher nœte al wîs, verstand sich wohl auf solche Not, wie sie die Verzückung durch Liebe verursachte.
301,09 ff. spielt der Dichter auf ein Liebesverhältnis zu einer Königin Ingûse an und auf eine ähnliche Verzückung in Gawans Leben, aus der dieser sich durch einen Messerstich in die Hand gelöst zu haben scheint. Der Gawanroman, in dem dies erzählt wird, ist nicht mehr erhalten.
301,11 die Verben plusquamperf.
301,12 wert wîplîch geselleschaft, die Freundschaft mit einem edlen Weibe.
301,15 über das Epitheton rîche zu tjost vgl. 245,11.
301,19 roin, aus altfr. roïne (reïne),Königin.
301,22 waz op, vgl. 239,14.
301,23 dô, damals, in der Situation Gawans, auf die der Dichter eben angespielt hat.
301,24 gedanc stm., mhd, nicht nur der einzelne Gedanke, sondern auch das Gedenken.
301,26 marcte, rückumlautendes praet. von merken, achtgeben, beobachten.
301,27 erklärender Inhaltssatz zu dem Objekt sehen (26).
301,28 faile swf., Stoffstück zur Bedeckung des Kopfes; vgl. fr. faille (Seidenstoff). — tuoches, gen. der Stoffbezeichnung; dazu attributiv von Surîn.
301,29 gefurriert, Apposition zu failen. — gelwem, zu gel adj., gelb. — zindâl, vgl. 19,1.