337,01 sinnec adj., nicht nhd. sinnig, sondern verständig.

337,02 getriuwen lîp hân, Umschreibung für getriuwe sîn.

337,03 der Dichter fällt aus der Konstruktion, da er, statt den mit swelch sinnec wîp (1) begonnenen Satz weiterzuführen, in anakoluther Weise mit einem Relativsatz fortfährt.

337,05 vgl. 114,5.

337,06 sanc mezzen, Umschreibung für singen, im Gegensatz zu sprechen des vorausgehenden Verses. Das Zugeständnis, das er für sich fordert, daß er in der epischen Dichtung verstanden habe, von den Damen besser zu sprechen als in seiner lyrischen Dichtung, bezieht sich auf den Tadel, den er sich durch die schlechte Behandlung einer Dame zugezogen hatte und den er schon am Ende des zweiten Buches von sich abwehrt. Mit einigen den Frauen in seiner Dichtung geliehenen Zügen sucht er seine Behauptung nun auch zu begründen.

337,10 besaz, besetzte, belagerte. Der tôte künec ist ihr Geliebter Isenhart, der von seinen Mannen als Leiche beständig mitgeführt wurde, als ob er noch die Belagerung leitete; vgl. 51,12.

337,11 vgl. 103,25 ff.

337,12 roum, vgl.1,22; herzeroum, sonst nicht belegtes Wort, wohl gleichbedeutend mit herzen regen (25,29).

337,13 f. vgl. 160,1 ff.

337,14 endetac, Schlußtag, Todestag.

337,15 ein trûren, vgl. zu 128,22.

337,18 kiusche erkant, als keusch bekannt; vgl. wert erkant 382,7. 665,12. 670,28: vest erkant 657,15.

337,20 verkürzte Ausdrucksweise; denn gâlûnet wurde sie mit dem Stabe und an den Haaren dazu gehalten; vgl. 151,21 ff.

337,21 sie, Jeschute und Cunneware. — eines dinges wider komen, davon zurückkommen, es wieder einbringen.

337,23 diz mære accus. obj. zu machen. Es zeigt sich eine Erlahmung in des Dichters Schaffensfreude.

337,26 beidiuunde, s. 2,10. — samenen (sammeln) der Reime bezeichnet das Zusammenschließen der aufeinanderreimenden Verse auch durch den Sinn, dagegen brechen der Reime das Trennen durch einen Sinnesabschluß nach dem ersten Reimwort.

337,28 munt, zunächst in eigentlicher Bedeutung als redendes Organ, dann an Stelle der Person im nächsten Verse zu nehmen.

337,30 wagen swv., bewegt werden, sich bewegen. — ze stegereifen, in den Steigbügeln. Der Dichter umschreibt in humoristischer Weise die Dame, von der er zur Fortsetzung seiner Dichtung aufgefordert sein möchte.