346,01 wænen mit gen., sich einbilden.

346,02 sich eines dinges ânen (= âne tuon), vgl. 94,14.

346,03 sprechen hin ze, vgl. 88,10.

346,04 under schilde, für: in ritterlichem Kampfe. — Das Subjekt zu wære bezalt ist durch den daz-Satz (9) ausgedrückt.

346,05 werdeclîch adj., ehrenvoll.

346,07 herteclîch adj., hart; das adv. s. 495,18.

346,08 iwer tage, gen. pl. von fünf jâren abhängig,in (= nach) fünf Jahren eurer Lebenszeit.

346,09 , dort, in den Kämpfen.

346,11 ze mîm gebote, mir zu Gebote stehend, damit ich über euch gebiete.

346,16 nach 91,16 ff., besonders 91,24, scheint sich die Königin Annore wenig um Galoes gekümmert zu haben, der doch im Dienste für sie den Tod erlitten hat. Wenn nun Obie sagt: „es ist wahr, ich liebe euch ebensosehr wie Annore Galoes, dem sie aus Kummer über seinen Tod nachgestorben ist“, so steckt eine bittere Ironie in ihren Worten, sobald man annimmt, Annore habe fröhlich weitergelebt. Meljanz versteht auch ganz gut, daß sie ihn nur höhnt.

346,20 sô î liebe, mir in solcher Weise zugeneigt; durch den folgenden Vers erklärt.

346,22 genâde, bedeutet das Wohlwollen des Höherstehenden gegenüber dem niedriger Stehenden, hier der Herrin gegenüber dem ihr dienenden Ritter. — doch, doch sonst, von Rechts wegen.

346,25 vgl. 346,2.

346,26 vergâhen swv., etwas zu gâch tun; sich vergâhen, sich übereilen.

346,27 ich möht, ich hätte Ursache gehabt; vgl. 1,7. — eines dinges geniezen, davon Nutzen haben.