375,02 wurken, neben würken, vgl. 36,30. — spæhe stf., Kunstfertigkeit, Zierlichkeit.
375,03 mit rehter art, vorausgenommenes präpositionelles Attribut zu sîden: auf Seide von richtiger Herkunft, also auf echte Seide.
375,06 miste (zu missen swv.), hätte entbehrt, hingegeben.
375,07 bœse adj., nicht nhd. böse, sondern schlecht, unnütz; der bœsten und der besten (sc. kleider), alliterierender Ausdruck zur Bezeichnung der Gesamtheit.
375,08 einen pfelle mit golde vesten, einen Seidenstoff, der fest war durch die Golddurchwirkung.
375,09 snîden an, zuschneiden auf den Leib der kleinen Dame; vgl. 145,24.
375,10 blœzen swv., blôz machen, entblößen.
375,11 dâ, mit von zu verbinden: von dem Arme weg.
375,12 komen mit dat., jemand zukommen.
375,13 prisente, vgl. 210,10.
375,15 gefuort, neben gefüeret; s. zu 55,1. Für die Form kann jedoch der Reim nichts beweisen, da das partic. des Reimworts die gleichen Doppelformen hat.
375,17 doch, mit Fehlen des Verbs, wenn auch: obschon er nicht an das Kleid genäht war. Gewöhnlich wurden die Ärmel getragener Kleidungsstücke abgetrennt, um dem Ritter als Liebeszeichen gegeben zu werden; denn die geheimnisvolle Kraft des Geschenkes lag darin, daß es einen Körperteil der Dame berührt hatte; vgl. 101,11.
375,18 da, mit zuo zu verbinden: zum Annähen. — vadem stm., Faden. — dræjen swv., drehen.
375,19 Clauditte, die Tochter des Burggrafen, bei dem Gawan wohnt, nimmt das Geschenk gleich mit nach Hause und überbringt es ihm.
375,20 über die unflektierte Form des Adjektivs nach dem bestimmten Artikel, der einem Eigennamen folgt, vgl. zu 267,9.
375,21 sîn lîp = er.
375,22 drî, vgl. 335,16.
375,23 ern — er in (den Ärmel). Solche Kleinodien der Damen wurden entweder auf dem Schilde, wie hier, oder an den Spitzen der Speere befestigt, wie es 32,15. 134,18 f. erwähnt war.
375,26 dem wege neic: das Segnen des Weges ist auch sonst nicht ungebräuchlich.
375,27 f. gienc, enpfienc, plusquamperf.