404,01 dicke, s. 38,2.

404,02 marke stf., eigentlich Grenze, dann auch Grenzland. Sie war Markgräfin und scheint von so mächtiger Gestalt gewesen zu sein, daß man sie von weitem sehen konnte, wenn sie auf der Zinne ihrer Burg stand.

404,03 ez, allgemeines Akkusativobjekt zu prüeven (erfahren): ihre vorher gerühmten Eigenschaften. — heinlîche adv., in vertraulicher Weise, in vertraulichem Verkehr.

404,04 des, weist auf 5 f. — gelouben mit gen., vgl. 134,23.

404,07 f. des und als nicht genau correlat. Ich kann allerdings von Damen nur das sagen, was ich an ihnen gesehen habe.

404,09 f. swar, kann sich wie dar auch auf Personen beziehen. — diu, sc. rede.— zühte, gen. explic. zu huote.Welcher Dame ich zugute rede, die Rede muß Wohlerzogenheit als Schutz besitzen.

404,12 gehiure, s. 21,26.

404,13 ruochen umbe, sich bekümmern um.

404,14 dürkel, s. 57,26. — riuwe, im geistlichen Sinne von contritio: wo diese nicht echt ist, kommt man in die Hölle.

404,16 gemeint ist in der Hölle.

404,18 gesellekeit, das Abstraktum an Stelle der konkreten Person: zu der Dame, die ihm geselle sein sollte.

404,19 als, wie (gemäß der Aufforderung von 402,20 ff.). — sande, plusquamperf.

404,20 praet. mit futur. Bedeutung: schenden sollte; sich schenden, sich Schande bereiten. — an im, in Beziehung auf Gawan.

404,21 ein, demonstrativ, da der Ritter schon bekannt ist; s. 403,5.

404,22 , dahin wo.

404,24 gewin, im Sinne von „Erwerbsartikel“, wie aus dem folgenden Vers ersichtlich ist.

404,25 des koufes pflegen, Umschreibung für einkaufen.

404,26 sich bewegen mit gen., verzichten auf; vgl. 235,30.

404,27 dâmite, auf den ganzen vorhergehenden Satz zu beziehen.

404,28 erstarp, gestorben ist.

404,29 gemeint ist Heinrich von Veldeke.

404,30 kunde, conj.; s. 185,24. Der hätte sie besser loben können. Wolfram denkt wohl an Veldekes Schilderung der Amazonenkönigin Camilla: denn er selber hat wie Herbort von Fritslar (Liet von Troye 14908 ff.) eine Abneigung gegen das Amazonenhafte, was er deutlich ausspricht 409,12–14 im Anschluß an die Anspielung auf den Fastnachtsbrauch der Dollensteiner Weiber — eine Stellungnahme, die auch im Willehalm zum Ausdruck kommt (vgl. z. B. 243,23 ff.).