405,02 der bote, eben der Ritter, den der König mitgebracht hatte.
405,03 vgl. 403,6–8.
405,04 künegin, Prinzessin.
405,06 zühte meister, Hofmeister, Anstandslehrer. Davon steht in dem Auftrage des Bruders nichts. Doch tut sie, als ob sie nicht wüßte, wie sie ihm die befohlene kurzwîle (8) bieten soll und stellt sich naiv. Er geht darauf ein, obschon er alles merkt, und macht ihr Vorschriften über ihr Verhalten.
405,13 gebiet, für gebietet.— nâch iweren mâzen, eurem Anstandsgefühl gemäß; mhd. stehen die abstr. oft im plur.
405,14 tuon und lâzen, auf 405,12 zu beziehen.
405,17 küssenlîch adv., zum Küssen einladend oder geeignet; nur hier belegtes Wort mit eigentümlicher Ableitung aus dem infin.; dagegen kommt das adj. kuslîch häufiger vor (nicht bei Wolfram); vgl. grüezenlîch 300,11.
405,18 ich sol, mir kommt zu. — iweren kus mit gruoze, Hendiadyoin: Begrüßungskuß.
405,19 typische Schilderung eines üppigen Mundes; vgl. 63,18. 449,28.
405,21 ungastlîch adj., nicht gastlîch (vgl. 230,29), nicht wie es sich einem Fremden gegenüber geziemt; also nicht ein konventioneller Empfangskuß, sondern ein Kuß nach Art von Liebenden.
405,24 einem gebresten mit gen., vgl. 325,16.
405,25 bêdent halp adv., auf beiden Seiten, bei ihm und bei ihr. — mit triuwen, mit aufrichtigem Wohlwollen (nicht viel mehr als Flickwort).
405,26 niuwen swv., erneuern, wiederholen (ge- nach kunden). Doch ist gar nicht davon die Rede gewesen, daß es zum erstenmal geschehen sei; man muß es aus 24 f. entnehmen; geniuwen kann aber auch nur „als etwas Neues tun“ bedeuten.
405,27 daß seine Bitte und ihr Versagen sich auf Gewährung des Liebesgenusses bezieht, geht aus dem Folgenden hervor.
405,29 in ouch liegt ein Gegensatz. — genâde, bezeichnet hier und 406,16 die höchste Frauenhuld. — vil gehört zu bat, nicht zu genâden.