407,01 kranker ar, ein schwacher, kleiner Adler, im Gegensatz zu dem grôzen strûz, dem großen Strauß.
407,03 hüffelîn stn., vgl. 130,18; hier = Lende, ebenso wie Tit. 81,4.
407,04 pîn, speziell Liebespein: vgl. zu 8,20.
407,05 gewan, praedic. im sg. zu folgendem doppeltem Subjekt.
407,07 nâch, beinahe, nicht etwa mit dâ zu verbinden. — was: der Indikativ folgt mhd. auf nâch, wo nhd. der Konjunktiv erwartet wird. — ein dinc, euphemistisch verhüllte Andeutung.
407,08 übel adj., böse, im Sinne von böswillig.
407,09 des willen, in Beziehung auf den Willen, was ihren Willen betraf.
407,12 blanc, weiß, bezieht sich auf das Haar des Ritters, wie aus dem Folgenden wand er was grâ hervorgeht, wobei grâ, (altersgrau) mehr als Bezeichnung des Alters als der Farbe zu nehmen ist.
407,13 wâfenheiz stm., Aufruf zu den Waffen. Dieses Wort ist bei keinem andern Dichter belegt, nur noch in einem thüringischen Rechtsdenkmal des 15. Jahrhunderts; in w. er nante, er nannte Gawan als denjenigen, gegen den man die Waffen erheben sollte; vgl. 407,20.
407,16 = 103,20; vgl. auch 160,3. 496,22.
407,17 mîns hêrren, gen. abhängig von ouwê, wovon auch der folgende daz-Satz abhängt.
407,19 nôtzogt: die Situation ist aus 407,7 zu erraten.
407,24 dwederz, neutr., weil auf Personen verschiedenen Geschlechts bezogen; auch nhd. keines von beiden.
407,25 wan, im Ausruf, vgl. 8,24. Der Sitte gemäß hatte Gawan sein Schwert abgelegt, bevor er zu der Dame ging, was als selbstverständlich nicht bemerkt worden ist.
407,27 sich ziehen ze, sich begeben zu. — wer, Verteidigungsort, wie 407,24 als Verteidigungswaffe, aber kaum als Wortspiel empfunden.
407,30 genædeclîche adv., gnädig, glimpflich. — lîhte adv., vielleicht.