409,01 Schachfiguren und Schachbretter waren im Mittelalter häufig von enormer Größe und konnten daher wirklich Waffen abgeben.
409,03 swanc, vgl. 120,2.
409,04 strûchen swv., straucheln, fallen; vgl. 144,25. — âne sînen danc, ohne seine Absicht, unfreiwillig; vgl. 153,30.
409,07 schînen stv., sich zeigen.
409,08 koufwîp, Krämersfrau. In dem Vergleich liegt etwas Abschätziges gegen die kämpfende Dame; s. zu 404,30. — Tolenstein, Dollnstein, ein Flecken an der Altmühl.
409,09 vasnaht, Vorabend vor der Fastenzeit. Der Dichter spielt auf einen Fastnachtsscherz an, der wohl auf das Abhalten von fremden Freiern zurückging, was freilich gewöhnlich durch die Knabenschaft des Dorfes geschah.
409,10 wan sie, sie jedoch (im Gegensatz zu Antikoniens Kämpfen). — gampel, vgl. 143,27; gampelsite, wohl von Wolfram gebildetes Kompositum: Spielgebrauch, Spaßmacherei.
409,11 âne nôt, Verstärkung zu von gampelsiten: ungezwungen, unnötig.
409,12 s. zu 404,30.
409,12 harnaschrâmec, von harnaschrâm (vgl. îsers râm 172,4) beschmutzt; nur hier belegtes adj.
409,13 reht, was sich für jemand schickt.
409,14 kiusche, zurückhaltendes Wesen.
409,16 riuwe, Trauer, Betrübnis.
409,20 bescheinen swv., zeigen.
409,21 friwentlîch liebe, Zuneigung von Liebenden.
409,22 beliebte Frageform des Dichters; vgl. 15,8 f.
409,24 ersehen, wahrnehmen, erblicken.
409,25 spezialisierende Apposition zu maget;im folgenden noch weitere Schilderung.
409,26 geschict, gestaltet; vgl. 54,23. — spiz, gen. spizzes, stm., Bratspieß. — hasen, vorausgenommener Akkusativ, durch den des folgenden Verses wieder aufgenommen. Die dünne Wespentaille (s. auch 410,2 ff.) an der riesigen Jungfrau wirkt komisch.
409,28 dort unde hie, hier und dort, also überall.
409,29 Umschreibung der Taille; vgl. 410,4.
409,30 minne, gen. von gerende abhängig. — gelust, vgl. 9,26.