458,01 het, conj. praet.: hieltet ihr es nicht für eine Prahlerei.
458,02 sô, verkürzt für: so würde ich sagen, daß. — trüege, bezeichnet die Vergangenheit: daß ich getragen, d. h. gehabt, habe. — magetuom, übertragen auf die Keuschheit des Mannes. Der Sinn ist: es ist keine Prahlerei, wenn ich sage, daß ich weder feig noch den Frauen abhold gewesen bin; d. h. auch ich habe einst ein weltlich ritterliches Leben geführt, wenn ihr es mir bei meiner jetzigen Zurückgezogenheit auch nicht zutrauen wollt. Auf fluht beziehen sich 3–5; auf magetuom 6–12.
458,03 kranc stm., Schwachheit.
458,04 wanc tuon, soviel wie wenken, zurückweichen.
458,05 bî mîner werlîchen zît, während der Zeit, in der ich in Waffen ging.
458,08 sündebære adj., sündhaft, sündlich; nur bei Wolfram und Späteren.
458,09 parrieren gein, mischen mit; gewöhnl. praepos. mit vgl. 281,22.
458,10 zieren ûf, sich Glanz zu verleihen suchen in Hinsicht auf.
458,12 mîn lîp = ich.
458,16 bî einer wîle, vgl. 84,20.
458,17 brechen, infin. von suln abhängig oder adhortativer conj. 1. pl. — grazzach stn., nur hier belegtes Kollektivum zu graz, Sprossen und junge Zweige von Nadelholz; vgl. dornach 287,1.
458,18 arm mit gen., arm an.
458,21 er, der Einsiedler. Parzival wollte nicht, daß der heilige Mann ihn bediente.
458,24 unfuoge, Subject; iuwer zuht, accus. object. zu verbirt.
458,26 verlân, lassen.
458,27 stein, hier Fels; jenen st. mit Beziehung auf 458,14.
458,29 ein wilder marstal, d. h. ein von der Natur gebildeter Pferdestall.
458,30 brunnen val, Herabsturz einer Quelle.