46,01 in der Titulatur wird hêrre zu hêr verkürzt; mîn her übersetzt das fr. monsieur, während dem Deutschen das possess. pr. fehlt (vgl. holl. mynher). — zu Razalîc : wîp vgl. 10,25.

46,02 Das Küssen zur Begrüßung ist höfische mittelalterliche Sitte; vgl. 20,25.

46,08 er (Gahmuret) bleibt stehen zum Reden.

46,09 vgl. 31,20 ff. Als Schwestersohn von Kaylet ist Killirjakak auch mit dessen Vetter Gahmuret verwandt.

46,10 hulde stf. (oft im pl.), Abstraktum zu holt (s. 9,5), Geneigtheit, Erlaubnis.

46,12 von, gibt den Grund an. — sippe stf., Blutsverwandtschaft, hat keineswegs herabmindernden Nebenbegriff wie nhd. — eines dinges rât haben, eines Dinges entraten, darauf verzichten (rât bedeutet mhd. auch Hilfe, Abhilfe); vgl. 21,28.

46,13 ledec, frei von.

46,14 lachen, hat weiteren Begriff als nhd., eher lächeln, einen freudigen Gesichtsausdruck zeigen.

46,15 springen, bedeutet (wie noch jetzt dialektisch) auch schnell laufen. — nâch im, um ihn zu holen.

46,17 bêâ kunt = altfr. beax cont (obliquus zu cuens), der schöne Graf.

46,19 ez guot tuon, Gutes leisten, tapfer kämpfen; vgl. 70,7. 73,25; ez allgemeines Objekt wie in ez rûmen, s. zu 6,10.

46,20 Oriman (mit Verlust des N), Normann, s. 38,17.

46,21 kurtoys, das Fremdwort (aus altfr. cortois) für hövesch, kommt bei Wolfram nur im Reime vor.

46,23 barn stn. zu bern (tragen), das Kind in Beziehung zu Vater oder Mutter.

46,26 widerwegen, s. zu 4,4.

46,29 diu n. pl., da es sich um die Gesichter von Gahmuret und Killirjakak handelt. Auffällig ist die große Ähnlichkeit zwischen den beiden nicht allzu nahe Verwandten. Sie stammen aber beide von der Fee ab, daher auch ihre wunderbare Schönheit; vgl. auch 400,9ff.