472,01 des lîbes prîs, Ruhm im irdischen Leben, im Gegensatz zu der sêle pardîs, dem höchsten Glück der Seele, der Seligkeit im Jenseits.
472,04 sô, enthält den Zwischengedanken: so habe ich Anspruch darauf, denn.
472,06 mîn werlîchiu hant, wiederum umschreibend für die ganze Person; vgl. 22,2.
472,07 das im nhd. gebräuchliche næhern ist mhd. ein sehr seltenes Wort; absolut gebraucht 612,3
472,08 wîse, entspricht dem latein. sapiens;vgl. 338,16. Versteht sich Gott auf Streit.
472,09 dar, dorthin, zum Grale.
472,10 bekennen, kennenlernen.
472,11 verbirt, praes. in futur. Bedeutung.
472,14 willen plur. oder senften = senftem, mit Schwächung des m im Auslaut; senfter wille im Gegensatz zur hôchvart, dem stolzen Selbstbewußtsein: Sanftmut. Die Äußerung Parzivals war hoffärtig.
472,15 verleite, conj. praet.
472,16 der kiusche, dat. Daß ihr der Selbstbeherrschung die Tauglichkeit brächet, d. h. daß ihr euch nicht genügend beherrschen würdet.
472,17 ie, stets, immer. Es ist eine alte Wahrheit, daß.
472,18 sprach der wirt, pleonastisch, da schon 472,12 die Rede eingeleitet war. 472,21 dagegen ist Wiederaufnahme der Rede des Trevrizent nach einer Pause. — wallen stv., überlaufen; vgl. schweiz. erwellen, erwallen machen.
472,20 mit rede volbringen, zu Ende erzählen.
472,22 vgl. 477,20. — und heizt, bedeutet: er ist noch am Leben.
472,23 daz, an Stelle des zu erwartenden unpersönlichen ez.
472,25 herzebære, von Wolfram gebildetes adj., herzlich; herzebære nôt = herzennôt; vgl. 586,13. Wolfram liebt wie Gottfried von Straßburg diese Bildung auf -bære, das ihm offenbar zum bloßen Suffix geworden ist.
472,28 der werlde: in seiner Person wurde auch den andern Menschen Leid zugefügt. Seine Krankheit erfüllte seine ganze Umgebung mit Trauer.
472,29 f. der daz-Satz bildet ein neues Subjekt neben sînjugent und sîn rîcheit.
472,30 der kiusche sin, verständige Zurückhaltung; minne ûzerhalp der k. s., ungebundene Liebe; vgl. lôsheit 473,3; sinne, gen. pl. oder dat. sg.; vgl. 324,28.