487,02 ungetwagen, ungewaschen.
487,02 wiederum eine ironische Wendung, um die Kargheit der Mahlzeit hervorzuheben. Die Sitte des Händewaschens nach der Mahlzeit (es wurde übrigens im Mittelalter mit den Händen gegessen) wird damit begründet, daß das Berühren der Augen mit den schmutzigen Fingern schädlich sei, was besonders bei den stark gesalzenen Fischen in Betracht kam. Doch kann auch daran gedacht werden, daß Wolfram hier von Fischen und nicht von anderm Fleisch spricht, weil es Karfreitag ist. — fischic adj. (nur hier belegt), vom Fische beschmutzt.
487,05 geheizen stv., verheißen, versichern.
487,06 ff. Vergleich mit dem Jagdvogel. — beizen, s. 281,25.
487,07 für vederspil rekant: wäre ich ein Jagdvogel.
487,08 gernde part. praes., verlangend, beutegierig.
487,09 kröpfelîn stn., deminut. zu kropf (vgl. 132,2), hier übertragen: kleiner Bissen. Der Vers steht ἀπὸ κοινοῦ. Die Jagdvögel ließ man hungern, bevor sie zur Beize gebraucht wurden.
487,10 tæte fl. schînen, Mischung der Konstruktionen liez schînen 222,24 und tete schîn 199,24, für: ich flöge.
487,12 mîn alt unfuoge, meine alte Unart. In derselben Weise hatte er schon über die Belagerten in Pelrapeire gespottet, aber sich auch dort schon nachher entschuldigt; vgl. 184,22 ff.
487,19 ân alle missewende, negative Verstärkung zu durch rehte triuwe.
487,20 = 484,6.
487,22 was, bezieht sich auf Trevrizent, wart auf Parzival, der Gottes Huld erst wieder erringt.
487,26 mit kranker fröuden schalle, mit dem Jubel schwacher Freude; wiederum beliebte negative Wendung für: mit Traurigkeit.
487,28 hungerbære, von Wolfram gebildetes Wort, der überhaupt Bildungen auf bæreliebt: hungerverursachend.
487,29 f. wiederum Anspielung auf das gute Futter, das das Gralroß in Munsalvæsche gewohnt war; vgl. 485,14 f.