532,01 meister, Autor; manec mîn meister, mancher, der mein Gewährsmann ist; vgl. ein sîn friundin 12,11.
532,02 Amor und Cupîdô werden hier als zwei verschiedene Liebesgötter aufgefaßt; so vor Wolfram nur noch bei Heinrich von Veldeke.
532,04 alsus, bezieht sich auf den folgenden Vers.
532,05 mit geschôze: Cupido mit einem Pfeil (strâle 532,11), Amor mit einem Wurfspieß (gêr 532,13). — mit fiure: damit ist die Fackel gemeint, sonst Amors Attribut, hier Venus zuerteilt (532,15).
532,06 diu, demonstrativ: solche Liebe, wie sie die Liebesgötter verursachen. Diese leidenschaftlich aufflammende Liebe wird im folgenden durch Wolfram von der tiefen auf Treue beruhenden unterschieden, wobei er sich selbst von der ersten frei weiß und der zweiten für seine Person den Vorzug gibt.
532,11 ebenso 14 direkte Anrede an die Götter.
532,12 missen mit gen., verfehlen.
532,13 tuot, tritt an Stelle eines wiederholten misset mîn.
532,14 hêr ob, gewaltig über; vgl. 43,24.
532,16 kumber, wie gewöhnl. speziell Liebeskummer. — wizzen umbe, von etwas wissen.
532,20 für, gegen; vgl. 36,24.
532,26 zu beachten ist die Wiederholung von wer, werlîch (28. 30). — zefüeren swv., zerstören; vgl. 104,12.
532,28 aus dem vorausgehenden Verse ist als Subjekt sîn wer zu entnehmen. — wert adj., einem Edlen entsprechend. Das Wortspiel zwischen wer und wert (die freilich verschiedene e haben), scheint Wolfram zu lieben; vgl. 147,3 f. 534,7.