551,01 Gâwân, dat.; ebenso 551,5. 552,8.
551,02 salse, dasselbe wie salsse 238,27.
551,04 Koordination statt Subordination.
551,05 mursel stn., aus altfr. morcel, mlat. morsellus, Bissen; besonders Leckerbissen.
551,06 wastel, vgl. 423,21. Sie machte ihm ein belegtes Brötchen (mursel ûf wastel)zurecht.
551,08 ir sult senden, Umschreibung des Imperativs.
551,09 gebrâten = gebrâtenen.
551,14 dar an, in Beziehung darauf.
551,16 Gâwânes hant, Umschreibung für die Person selbst, da die Hand die Gebende ist; ebenso wird der siegenden Hand an Stelle des Trägers gedankt 544,9.
551,19 ein des wirtes sun, zur Wortstellung s. 30,23.
551,20 purzel swf., aus lat. portulaca, Portulak. — lâtûn (Geschlecht und Deklination unbestimmt, da das Wort nur hier vorkommt), Lattich; sonst latech.Offenbar hat Wolfram ein falsches Fremdwort angewendet und laitue und laiton (Blech) verwechselt.
551,21 vînæger stm., aus fr. vinaigre, Weinessig; mhd. nur noch Willeh. 99.24 belegt.
551,22 unwæge adj., nicht wæge (vgl. 422,17), unvorteilhaft; der bestimmte Artikel ist generell, und der Komparativ entspricht nhd. ironischem: eher unerträglich. Damit wendet sich Wolfram gegen Vegetarier, da Pflanzenkost weder Kraft noch gutes Aussehen verleihe.
551,23 die lenge, acc. der Zeit: auf die Länge; vgl. 504,21.
551,24 ir, gen. der Ursache: infolgedessen, davon.
551,25 solch, deutet auf den erklärenden Relativsatz hin.
551,26 die, bezieht sich auf varwe.Verkürzter Ausdruck für: die man bekommt durch Verschlingen der Speise.— sloufen, factit. zu sliefen, schlüpfen machen, schieben.
551,27 ûfez vel gestrichen varwe (zu der Wortstellung vgl. 114,14 f.), Schminke. Wie Walther und andere Dichter des Mittelalters polemisiert Wolfram gegen die Unsitte des Schminkens.
551,29 f. zu dem Gedanken vgl. 3,20. 24. — stæte, gen. von ganz abhängig: ganz in Beziehung auf Charakterfestigkeit. Der Sinn des ganzen Exkurses (25–30) ist folgender: die durch Einnehmen von Speise gewonnene Farbe ist wenigstens echt, wenn auch in diesem Falle blaß; aufgeschminkte Farbe dagegen hat nie Lob verdient; doch kommt es ja überhaupt nicht auf das Äußere der Frau an, da ihr inneres Wesen ihre Schönheit ausmacht, und die ist bei Bene vorhanden.