555,04 ich pin diu, vgl. 299,26.

555,06 sol: diesen Zwang legt ihr die triuwe gegenüber Gawan auf; vgl. 555,14.

555,07 swære sîn (erspart nach lân, s. 24,18) mit dat. der pers., einem lästig, unangenehm sein. Nehmt es mir nicht übel; vgl. 422,4.

555,08 anderre mære, gen. plur. von vrâgen abhängig: fragen nach; doch auch vr. umbe; so ist umb al die frouwen (12) mit vrâge zu verbinden (das Substantiv mit Verbalrektion konstruiert).

555,15 f. das Weinen und Klagen wird dadurch veranlaßt, daß das Mädchen weiß, was für Gefahren Gawan bevorstehen, sobald er Kunde über das Wunderschloß erhält.

555,16 erscheinen, factit. zu erschînen, zeigen.

555,17 fruo, s. 166,7.

555,18 innen des, inzwischen. — gienc zuo, statt kam hinzu.

555,19 liez, conj. plusquamperf. — âne zürnen, vgl. âne haz (26).

555,21 ihts (wie iht 552,27 zu verstehen), gen. von betwungen abhängig: vergewaltigt.

555,22 im Wechsel zu wære ist was gebraucht, womit der indic. liez (26) korrespondiert. Wenn die Jungfrau vergewaltigt worden wäre (was der Vater wegen ihres Klagens und Weinens hätte vermuten können), so wäre das dem Vater nicht leid gewesen; und wenn gerungen (s. 525,21) worden war (was er jedenfalls denken konnte, da sie so nahe beim Bett saß), so war ihm das schon gar nicht unlieb. Bei der Auffassung des Vaters ist wegen des Ausdruckes in schimpfe (28), im Scherze, eher an die moralischen Begriffe des niederen Volkes zu denken als an die Sitte, nach der die Töchter des Hauses dem Gaste zur Verfügung gestellt werden.

555,23 dem, mit gelîche zu verbinden: dem entsprechend.

555,27 et, vgl. 22,3.

555,30 ein dinc verkiesen, es verschmerzen.