613,01 clâre sw. flektiert, ebenso süeze, das aber auch unflektiertsein kann. — beâs, vgl. 76,11; hier einsilbig zu lesen. — âmîs, s. zu 200,7 und 396,14. — Der vorausgenommene nom. wird durch sîn des folgenden Verses in die Konstruktion aufgenommen.
613,03 mit, in Verbindung mit.
613,04 dirre oder der, dieser oder jener, d. h. alle.
613,05 muoter plur., in guter mhd. Zeit noch ohne Umlaut; vgl. tohter 590,19.
613,06 bî, nhd. zu seinen Lebzeiten.
613,08 ander prîs, d. h. der Ruhm anderer. — überstrîten, vgl. 473,4.
613,09 quecbrunne swm., lebendige Quelle.
613,10 berhaft adj., fruchtbar; vgl. 518,12. Von dem Bild der Quelle geht Orgeluse sogleich auf das Bild von der Pflanze über.
613,11 valschiu pfliht = valsches pfliht, Anteil an Falschheit. Über den Reim s. zu 82,23.
613,12 ûz der vinster gein dem liehte, aus der Finsternis ans Licht; immer noch im Bilde der Pflanze, aber zunächst vom Aufbrechen zum Licht, im folgenden vom Steckling.
613,13 enblecken swv., sichtbar machen.
613,15 f. fallen aus dem Bilde.
613,18 die andern, d. h. der Ruhm der andern.
613,19 direkt mit 17 zu verbinden. — kerne swm., Kern.
613,20 f. der Vergleich ist nur durch die Frage ausgedrückt und die Antwort als selbstverständlich gespart. — ob al den sternen, weil der Saturn unter den damals bekannten Planeten der Sonne am meisten entfernt und zugleich der am höchsten stehende war: ebenso ragte sein Ruhm über alle hervor. — der snelle, weil Saturn nach der mittelalterlichen Anschauung besonders rasch laufen soll.
613,22 monîzirus, vgl. 482,24.
613,24 sus bezieht sich auf 22. — erwünschet part., dem wunsche gleichkommend; mîn erw. man, der Mann nach meinem Ideal.
613,25 daz demonstr., dieses Tier (das den Geliebten versinnbildlicht).
613,26 durch reinekeit, um der Reinheit willen, die es liebt, und die es in den Schoß der Jungfrau lockt, so daß es gefangen werden kann.
613,27 häufiger ist in der Minnelyrik die Vorstellung von der völligen Vereinigung von herze und lîp mit herze und lîp des andern oder von zwei Herzen und einem Leib.
613,28 flüstebære adj. (Verlust habend), nachdrücklich neben dem Verb vom gleichen Stamm vlôs.
613,30 füeret, tragt, hergebracht habt.