62,02 rekande für erkande, s. zu 43,11. Die rückumlautenden Verben bilden keinen conj.; nhd. den niemand kenne.
62,03 Übergang in die direkte Rede, wie oft bei dem lebhaften Dichter; vgl. auch zu 30,2. — kurtoys, s. 46,21. — heidensch und franzoys, bezieht sich nur auf die Sprache: arabisch und französisch sprechend.
62,06 mit sîner sprâche, nach seiner Sprache. Es ist zu beachten, daß demnach französische Dialekte unterschieden wurden.
62,07 clâr adj., schön. Das aus lat. clarus entlehnte Wort wurde zuerst am Mittel- und Niederrhein gebraucht, fand erst mit Wolfram in größerem Umfange Verwendung und drängte das adj. schœne zurück.
62,09 einem bî sîn, in dessen Nähe sein, mit ihm verkehren.
62,10 missewende stf., vgl. 4,22. — frî vor, frei von, ohne.
62,11 geruochen swv. mit gen., wünschen, begehren.
62,12 mhd. kann ein zweiter dem gleichen Satze untergeordneter Nebensatz vorangestellt werden, was in der heutigen Sprache nicht mehr möglich ist.
62,13 swære stf., beschwerliches Leben, hier besonders Armut.
62,14 von im, de eo, über ihn. — vrâgen mit gen. der Sache, fragen nach.
62,15 sunder wanc, vgl. 16,1.
62,17 garzûn, vgl. 18,23.
62,18 avoy, vgl. 21,14.
62,21 dürfen, brauchen. Zu ergänzen ist der Gedanke: denn ich kann das schon selbst sehen.
62,22 hin wider, zurück; hin wider jehen, erwidern. — des weist auf das Folgende.
62,23 Koordination statt Subordination. — sîn mit gen. der Person, einem gehören.
62,24 ich kan mit, ich verstehe mich auf; vgl. 2,13.
62,26 wenne, wann. — et dient zur Hervorhebung von selbe (schwach flektiert); vgl. zu 22,3. — drîn, darein, in das Zelt.
62,28 höfslîchen adv. = höfslîche 61,21.
62,29 trecken swv., intensiv. zu trechen, ziehen.
62,30 Der im folgenden geschilderte pomphafte Durchzug mit Musikbegleitung verursachte natürlich großen Lärm.