639,01 vrâz stm., Vielfraß; vgl. 238,28.

639,02 welt ir, mit dieser Höflichkeitsformel wendet sich der Dichter an seine Zuhörer: mit eurer Erlaubnis; vgl. 502,30. — gâz adj., gleichbedeutend mit dem part. gezzen, gegessen.

639,03 her dan, hinweg; vgl. 437,4.

639,04 f. vrâgen umbe, fragen nach.

639,08 seitspil stn., sowohl das Spielen auf einem Saiteninstrument als auch das Instrument selbst; ûf seitspil, accus.: ausgebildet zum Spielen.

639,09 ganz, vollkommen.

639,12 aus dieser Bemerkung Wolframs dürfen wir entnehmen, daß es an dem sangesfrohen Thüringer Hofe zu seiner Zeit auch nicht an neu eingeführten Tänzen gefehlt hat, und daß er zur Zeit dieses Ausspruches nicht mehr dort weilte.

639,13 wiederum fordert der Dichter seine Zuhörer zur Teilnahme an dem Erzählten direkt auf.

639,14 einen eines dinges irren, ihn davon abhalten.

639,16 giengen, plur. auf das kollektive manec bezogen. — für in, vor ihn hin.

639,17 sus, bezieht sich auf das Folgende.

639,18 under parrier en swv., nur hier belegte Zusammensetzung, wohl mit Anlehnung an undersnîden: bunt abwechseln; vgl. parrieren 1,4.

639,20 diu riuwe: die Trauer ist als Feind personifiziert, gegen den zur Wehr gezogen wird.

639,22 f. wie bei der letzten Tour der „Française“. Vermutlich waren auch die Damen in Überzahl.

639,24 verstên, hat mhd. weitere Bedeutung als nhd.: wahrnehmen.

639,25 der, demonstrativ, auf den folgenden daz-Satzweisend. — sinne (plur.) pflegen, den Verstand walten lassen, klug sein.

639,27 diu demonstrativ, eine solche Bitte (wie sie im Werben nach Minne lag). — urlouplîch, seltenes adj., zu erlauben, zugestatten.

639,28 die relativ, bezieht sich zurück auf rîter (25). Das zweite die bezeichnet nichts Neues.

639,30 gein, mit rede zu verbinden. — Der Mund, auf den es beim Wechselgespräch besonders ankommt für die Person.