643,01 zwei neutr., weil auf Personen verschiedenen Geschlechts bezogen. — minne steln, vgl. 8,24.
643,02 f. unsanfte, ungern: das habe ich Ursache (wenn es mir auch schwer fällt) zu verhehlen; hingegen macht es mir gar keine Mühe (vil lîhte),es zu sagen.
643,05 breit (vgl, 3,11) machen, verbreiten, öffentlich machen.
643,06 ouch noch, mit Beziehung auf ie (4); auch jetzt noch.
643,07 unsæligen, wohl von Wolfram gebildetes swv. zu unsælec (nach Analogie zu sæligen):unselig machen.
643,08 bezieht sich auf das Verhalten des Dichters, der aber im folgenden keine Rücksicht darauf nimmt. — slôz ob, vgl. 3,5.
643,09 fuogete, plusquamperf.
643,11 seine Freude war aufgezehrt; d. h. er war im höchsten Grade liebeskrank.
643,12 unernert, vgl. 444,4.
643,14 konstruktionslos vorausgenommen, durch sie (22) wieder aufgenommen.
643,14 die, relativ. — philosopfîen (acc. sg.) ist parallel zu starke liste und Objekt zu mâzen, das aus Vers 16 zu ergänzen ist. Im Gegensatz zu sonstigen Abstrakten auf -îe ist philosopfîe swf.
643,15 gesâzen, Sitz genommen hatten.
643,16 starc adj., gewaltig, schwierig. — mezzen, (im Geiste) abwägen.
643,18 Trebuchet der smit, vgl. 253,29. Den Schmieden wurden besondere heilkundliche Kenntnisse zugeschrieben.
643,19 ergraben, eingravieren; vgl. 107,30. Dieses Schwert Frimutels besaß später sein Sohn Amfortas, der es Parzival gab (239,24).
643,20 vgl. 253,25 ff.
643,21 dazu überhaupt aller Ärzte Kunst.
643,22 einem gunst tragen, ihm wohlgesinnt sein; über guote gunst vgl. zu 447,27.
643,23 temperîe stf., Mischung. — kraft, hier speziell Heilkraft.
643,24 âne, abgesehen von; d. h. wenn es an einem Weibe gefehlt hätte, das sich (in Liebe) zu ihm gesellte.
643,25 f. sô müeser hân brâht, vgl. 328,19.
643,26 sûr, nhd. bitter; vgl. 1,2.
643,28 hirzwurz stf., Hirschwurz; ein Heilkraut, wohl gleichbedeutend mit dictam 579,12. Was er mit der rehten hirzwurz meint, zeigt 644,1.
643,30 was, prägnant: so daß nichts Arges, Schädliches mehr an ihm haften blieb.