688,01 niht ze kranc, negativer Ausdruck für: sehr stark.
688,02 et, hebt ein Geschehnis oder einen Zustand als Tatsache hervor, bei der man entweder auf die Begründung verzichten will oder die als etwas Schicksalmäßiges nicht erklärt werden kann; vgl. südd. halt.
688,03 unders küneges armen, vgl. 686,1; nur daß hier die beiden Mädchen reiten und nicht sitzen.
688,07 ûf ir widerreise, würde sich natürlicher in den Hauptsatz einfügen: und kamen auf ihrer Rückreise dorthin, wo Gawan kämpfte.
688,08 sô, die Korrelation ist als selbstverständlich weggelassen: nie so leid wie damals.
688,09 schrîten, sw. praet. zu schrîen;s. zu 138,13. — umb, wegen.
688,11 nâch adv., beinahe; ebenso Vers 16.
688,13 kampfgenôz, in feindlichem Sinn wie 212,6.
688,14 über in, d. h. über seine Kraft hinaus.
688,16 verpflegen mit gen., verzichten auf; vgl. 495,8.
688,17 wan daz, außer daß, wenn nicht. — nanten, bei Namen riefen.
688,18 kint: der Artikel kann mhd. erspart werden bei einem durch einen Relativsatz bestimmten Substantiv; vgl. 243,16.
688,19 êdes, vorher; vgl. 186,9. 354,25. — wer mit gen., vgl. 37,28. — Über den Doppelreim s. zu 9,1 f.
688,23 weinde, aus weine(n)de, trotz der attributiven Stellung prädikativ aufzufassen.
688,24 mir gebristet mit gen., mir fehlt etwas; vgl. 325,16.
688,25 daz, kausal.
688,27 des, gen. von vil abhängig: das war mit Unschicklichkeit zu viel für sie, d. h. die Hand betrug sich zu ungebührend.
688,28 sich schuldec geben, seine Schuld eingestehen; eine der geistlichen Sphäre entnommene Wendung. — mich: im Gegensatz zu der gescholtenen hant gibt er sich selber Schuld an dem unglückseligen Kampf.
688,29 für treten, hervortreten. — mîn ungelücke, alspersönlicher Begleiter gedacht: mein Unstern; dazu im Gegensatz sælde des folgenden Verses.
688,30 kür stf., Wahl; vielleicht nur als nominales Hilfswort zu fassen; vgl. 84,19.