7,01 hilfe, einige Male neben der häufigern Form helfe gebraucht. — versehen stv., vorher sehen, auf etwas rechnen; reflexiv mit gen. und an (mit acc.), sich eines Dinges von jemand versehen.

7,02 denne, danne, dan, Vergleichungspartikel nach dem Komparativ und anders; nhd. gewöhnlich als. — gâhes, adverb. gen. von gâch, eilig. — welle, dient zur Umschreibung des Konjunktivs.

7,03 ingesinde swm., einer aus dem ingesinde (stn.), Hausgenosse.

7,04 deiswâr aus daz ist wâr, fürwahr, wahrlich. — schîn adj., klar, sichtbar, augenscheinlich; schîn tuon, meistens mit Akkusativobjekt (z.B. 37,24. 196,22 und oft); hier durch abhängigen daz-Satz vertreten; aber auch mit genet. (263,30. 712,6), klarmachen, beweisen.

7,06 genuoc, genug, hinreichend; wie oft ironisch: viel, reichlich.

7,07 teilen mit dat. der Person und accus. der Sache, austeilen, mitteilen.

7,08 sælde stf., das von Gott verliehene Gutsein, Glück; Seligkeit; sehr oft die verkörperte Fortuna.

7,09 der gît (aus gibet kontrahiert) und nimt, der gibt und nimmt; wohl auf das Bibelwort Job 1,21 Dominus dedit, Dominus abstulit zurückgehend.

7,10 ûf reht, auf Recht hin, damit Recht werde, mit Recht. — mich gezimt eines dinges, mir gefällt, mir paßt etwas; dagegen mir gezimt eines dinges, mir geziemt etwas. — bêder der, bezieht sich auf das Geben und das Nehmen. — Der König will seine Seligkeit nicht an Gott verpfänden, was gewissermaßen geschähe, wenn er es unterließe, die Schuldigkeit seinem Bruder gegenüber zu tun.

7,11 rîche, rîch adj., mächtig, reich, herrlich; also weiterer Begriff als im nhd.

7,12 al gelîche, insgesamt.

7,13 triuwen gen. plur.; über den plur. von abstr. s. 4,10.

7,15 einem nîgen stv., sich vor jemand verneigen. Von nîgen wird mhd. faktitives neigen swv. (nîgen machen) unterschieden, welches hauptsächlich nhd. neigen entspricht.

7,16 langer, compar. zu lange adv. (ohne Umlaut). — swîgen mit gen., schweigen in Beziehung auf, verschweigen.

7,17 volge stf., Zustimmung (bes. der Umstehenden beim Gerichtsverfahren). — als im sîn herze jach, modifiziert den Begriff volge, da er mit dem Bruder nur teilweise einverstanden ist.

7,18 güetlîche adv., gut, freundlich.

7,19 Die Nachsetzung des Possessivpronomens bei der Anrede ist die Regel.

7,21 Gahmuret als der jüngere sagt zu seinem Bruder „ihr“; der König duzt ihn. — dechein, dehein, kein, irgendein; ging durch Fehlen des ne in negativen Sätzen in die nhd. Bedeutung „kein“ über. — man, cons. gen. wie vater; vgl. 5,5.

7,22 gemach stn., Ruhe, Bequemlichkeit. Der nhd. Gebrauch hat sich auf die Bedeutung „Ort der Bequemlichkeit, Zimmer“ eingeschränkt, während das adj. „gemach, gemächlich“ noch den ältern Begriff bewahrt. „Dann hätte ich für mein Wohlbehagen gesorgt.“ Das kann jedoch nicht euer Wille sein, darum ratet meinem Naturell entsprechend.

7,23 dar nâch, geht auf das folgende als ez geziehe nuo: welchen Zug es jetzt nehme, wie die Verhältnisse jetzt sind.

7,25 im Reime braucht Wolfram immer die vollere Form nuo statt nu des Versinnern.

7,26 helflîche adv., hilfreich.

7,27 niht = nhd. nichts (aus der Verstärkung nihtes niht), als Substantiv erhalten in „zu nichte machen“, „mit nichten“. — wan, Partikel zur Bezeichnung der Ausnahme: außer, als; vgl. zu 6,25. — harnasch, harnas stn. (aus afr. harnais), Harnisch.

7,29 virrec (zu verre, fern) adj., weithin verbreitet.

7,30 etswâ, irgendwo.