71,10 rüeren, berühren; vgl. 40,30. Von einem bis auf den Boden reichenden Waffenrock ist auch 122,2 die Rede.
71,11 prüeven, schätzen; ge-, s. zu 11,4.
71,12 hie, für dâ bei lebhafter Vergegenwärtigung (wie beim praes. historicum; vgl. 29,28); ebenso 71,30 und 72,24.
71,13 quec adj., lat. vivus, lebendig, lebhaft; noch nhd. in Quecksilber, während keck eine Nebenform dazu ist.
71,14 was im tiwer, war ihm teuer, selten; humoristische Wendung für: an verblichener Farbe fehlte es dem Waffenrock durchaus; vgl. 243,1.
71,15 glast stm., Glanz. — blic, vgl. 32,25; hier wie nhd. Sein Glanz entging den Blicken nicht; vgl. 10,12.
71,16 bœse adj., nicht nhd. böse, sondern schwach. — versneit:wie Messerstiche schmerzt der helle Glanz das schwache Auge.
71,17 bilden swv., mit Bildern versehen.
71,18 muntâne (altfr. montaigne), Berg. — an, wohl Mißverständnis der Handschrift für französ. a, wofür 742,4 die Wiedergabe durch muntâne ze Kaukasas spricht; vgl. ah 261,28.
71,19 zerren swv., zerren, abreißen.
71,20 klâ fem. (hier der plur. stark flektiert, 314,9 schwach), Klaue. — Die Sage von Greifen als Goldhütern ist schon im Altertum bekannt.
71,23 die List, mit der die Araber das Gold vom Kaukasus gewinnen, geht aufs Altertum zurück. Tierkadaver werden in die Schluchten geworfen, die die Greifen in die Lüfte führen, wobei die Edelsteine, die vorher lose auf dem Boden lagen und in das Fleisch der Kadaver eingedrungen sind, herunterfallen.
71,28 wæte dat.; vgl. den unumgelauteten dat. wât 14,19. — er, der Waffenrock (7).
71,29 ze halse: bei Kampfbereitschaft wurde der Schild bis zur Gesichtshöhe gehalten.