73,01 vor adv., vorher.
73,05 furch stf., Furche; hohe f., nhd. tiefe Furche; vgl. lat. altus, das sowohl hoch als tief bedeutet. — sleht adj., eben; vgl. 12,26. — tennen swv., zur Tenne, also eben machen. — Über den Reim getennet : gekemmet vgl. zu 10,25 f.
73,06 kemmen swv., kämmen. Nicht nur die Erde wird eben gestampft, sondern (fügt der Dichter humoristisch hinzu) auch die Köpfe der Ritter werden durch die Schwerter glatt gekämmt.
73,07 den walt swenden ist ein Lieblingsausdruck von Wolfram für das Verstechen vieler Speere; vgl. waltswende 57,23.
73,09 sich winden, eigentlich sich drehen; sich nach rückwärts wenden. — sus hœre ich sagen, formelhafte Berufung auf die Quelle.
73,10 hindenort adv. (ort, in unbetonter Silbe für wert), hinterwärts. — dâ hielden zagen (als subst. adj. schwach flektiert): humoristisch versetzt der Dichter den Feiglingen einen Hieb.
73,11 vgl. 69,21. — nâhen adv., nahe.
73,12 gar, vgl. 34,5.
73,14 konstruktionslos vorausgenommener nomin., durch des des folgenden Verses wieder aufgenommen. — Rîwalîn, der Vater Tristans, ist der minnen gernde, der Liebhaber κάτ’ ἐξογήν; vgl. zu 65,30.
73,15 snîwen swv., schneien. — leis fem., Spur. Von den Lanzensplittern (und Schildsplittern) wird wie von Schneeflocken eine neue Spur gebildet; in eigentlichem Sinne vgl. 281,12 f.
73,16 von Lohneis heißt Rîwalîn bei Eilhart, von Parmenîe dagegen bei Gottfried.
73,18 in, Gahmuret und seiner Partei.
73,19 im Mittelalter kann der Reiter noch in eigentlichem Sinne aus dem Sattel gehoben werden, da der Sattel außer dem Vorderbrett auch eine Rücklehne hat. — für sich, vor sich hin (auf sein Pferd).
73,20 ungevüege adj., ungehörig, unpassend. — uop stm., Ausübung, Sitte.
73,24 Mit immer neuen Wendungen bezeichnet der Dichter das Abgestochenwerden der Gegner.
73,25 ez guot tuon, vgl. 70,7.
73,26 mich lüstet (swv.), mich gelüstet. Dies Gelüste ist bei dem riesenhaften Morholt gegenüber dem noch fast knabenhaften Killirjakak begreiflich.