730,01 ir, auf Cundrîê (3) zu beziehen. Von dieser Liebe war früher nichts gesagt. In allen mhd. Rittergedichten bilden möglichst viele Heiraten den üblichen Schluß.
730,02 den herzogen, durch Attraktion an das Vorhergehende im Accus.
730,05 vgl. 76,25. 155,15.
730,10 minne, dat. von gezam abhängig: ein solches Geschenk war wohl der Minne angemessen, war wohl wert, geliebt zu werden. An das Alter Sangives (Gawans Mutter) darf man nicht denken; die Frauen des Epos sind ewig jung: Hildburg in der Gudrun, Kriemhild, Penelope.
730,11 milte mit gen., freigebig in Beziehung auf Frauen; d. h. im Verschenken von Frauen. Der Dichter scheint hier selbst über die vielen Heiratsstiftungen zu scherzen.
730,13 des, die Veranstaltung dieser Heiraten.
730,14 disiu rede, die Verhandlung über den eben genannten Gegenstand.
730,17 gedienen, verdienen; vgl. 248,26.
730,18 daz, konsekutiv. — ir lîbes, über ir lant, mit dem mhd. so beliebten Konstruktionswechsel.
730,21 ir soldier: darunter sind hier diejenigen verstanden, die ihr nicht um Geld, sondern um ihre Minne dienten; vgl. 618,15–18; 677,17 minnen soldiere. So sind auch, wie der Beisatz werden lehrt, die soldiere 728,26 zu verstehen.
730,23 die gesellen sîn, Jofreit und die übrigen Fürsten, die zu seinem Gefolge gehörten.
730,24 es ist auffällig, daß Artus’ Mutter sich zu Gawan, bzw. Orgeluse hält; vgl. 763,1.
730,30 wâ, im Sinne von: daß irgendwo.