807,04 denn sie mußte außer Repanse de schoye auch die andern Damen küssen.

807,05 der Mund war schon rot und sie schon müde (9), weil Parzival sie vorher soviel geküßt hatte.

807,06 die, demonstrativ: solche Not.

807,08 ich, ist betont. Er hätte gerne Repanse und die übrigen Damen geküßt. Einen ähnlichen persönlichen Wunsch schaltete der Dichter schon 450,1–4 ein.

807,09 müediu: die starke Flexion auch in prädikativer Verwendung ist im mhd. nicht selten.

807,10 ir frouwen, ihre Herrin; denn Condwiramurs ist jetzt die Königin der Burg.

807,12 gekerzet, mit Kerzen versehen; vgl. bekerzet 638,12. Aus diesem Partizip ist das Substantiv kerzen zu entnehmen, worauf sich der folgende Relativsatz bezieht.

807,15 gereitschaft stf., Zurüstung; gen. von begunnen abhängig. — gein, mit Hinsicht auf. Man rüstete sich zum Empfang des Grals. — Im folgenden werden drei Anlässe unterschieden, bei denen der Gral hervorgetragen wurde: 1. an Festtagen (16–18); 2. dann zum Troste (19–23); 3. mit Freude (25 f.). Nach 235,23 ff. 469,3 war dagegen anzunehmen, daß der Gral bei den täglichen Mahlzeiten hervorkam.

807,16 z’allem mâle, jedesmal.

807,17 dies geschah dann später, um Anfortas das Leben zu fristen.

807,18 kür, nominales Hilfswort; vgl. 84,19. — wænen mit gen., hoffen auf.

807,20 sich eines dinges ânen, dessen beraubt sein; vgl. 94,14.

807,21 des, demonstrativ, an jenem Abend, nämlich als Parzival zum erstenmal auf der Gralburg war; vgl. 231,18 ff.

807,22 durch helfe ger, aus Wunsch nach Hilfe, im Gegensatz zu ze hôchgezîte kür (18), zu Festlichkeiten.

807,24 sît, seit jener Zeit; dazu tritt in Gegensatz nu (25).

807,26 under slahen, niederschlagen; vgl. 84,16.

807,28 die Vorsilbe ge- der beiden Verben bezeichnet das plusquamperf. — sich binden, prägnant für: sich das gebende anlegen. Auf der Reise trug man eine kappe, die auch den Kopf bedeckte.

807,30 nemen mit accus. der Person, empfangen. Vgl. 808,10.