810,01 f. scherzhafte Anspielung auf die Hungersnot, die Parzival in Pelrapeire antraf; vgl. 184,7.
810,05 vor der tafeln: es ist die kostbare Tafel, die früher vor Anfortas als Eßtisch gestellt (233,1 ff.) und auf die auch der Gral niedergesetzt, wurde (236,11). Jetzt sitzen außer Anfortas und Parzival auch Condwiramurs und Feirefiz daran. Da dieser den Gral nicht sieht (11), scheinen sich ihm die Gefäße einfach vor dem Tische zu füllen.
810,06 einem wol tuon, ihm behagen.
810,08 ze gesellen, zum Tischgenossen.
810,10 vêch gemâl, vgl. 789,2.
810,11 auf einem achmardî wurde der Gral getragen; vgl. 235,20.
810,12 mîn juncfrouwe, entspricht der Verwendungvon mîn hêr (hêrre);s. zu 46,1. — einem bî tragen, in seine Nähe tragen.
810,15 mîn lîp, umschreibend für ich.
810,16 iemmer = iemer, für niemer, nach wænen.
810,18 f. widerzæme adj., widerwärtig; vgl. 250,3. Die edle Minne, die ich je empfangen habe, dünkt mich jetzt nicht mehr wert, sondern abscheulich.
810,20 undervâhen stv., (dazwischen) wegnehmen; vgl. 442,28. 552,23.
810,21 nôt, besonders Liebesnot. Diese zu verraten, war dem höfischen Anstand nicht angemessen; vgl. 814,9. Hier gilt das besonders, da ihm noch keine geleisteten Dienste einen Anspruch darauf erlauben (22).
810,25 vergeben stv., hingeben, schenken.
810,26 pîneclîche adv., qualvoll; zu pîn, Sehnsuchtsschmerz.
810,27 ein: wie der bestimmte Artikel kann mhd. auch der unbestimmte vor dem Vokativ stehen.
810,28 eines ze einem dinge wellen, jemand zu etwas her (haben) wollen. — unsenfte stf., Ungemach, Qual.
810,29 mit = unde. — krenke stf., Schwachheit; in konkreter Bedeutung s. 232,29.
810,30 humoristisch betont der Dichter, daß Feirefiz nur dort, wo er weiße Farbe (blenke stf.) besaß, erblaßte; vgl. auch 811,19.