87,02 , mit zu verbinden: dabei sollt ihr mich lassen, das sollt ihr mir nicht entziehen.

87,03 genâde, bedeutet immer wohlwollende Gesinnung einer höhergestellten Person zu einer niedrigern.

87,04 bêder, geht auf reht und genâde.

87,05 bei zwei aufeinanderfolgenden Konditionalsätzen kann der dem andern übergeordnete mhd. an zweiter Stelle stehen; nhd. muß er vorangehen: falls euch das an eurem Ruhm schadet, wenn beides gewährt wird, so.

87,06 wenken, vgl. 1,18.

87,07 der künegin, zu verbinden mit ir kappelân, der Königin Kaplan. Diese Konstruktion kommt im Parzival nur in den sechs ersten Büchern vor (257,5. 297,12. 305,14), und da es überall der Genetiv sein kann, wird es sich kaum um den sympathetischen dat. handeln, der oberd. geläufig ist („dem Vater sein Haus“), sondern um pleonastisch hinzugefügtes possessivpron.

87,08 kiusche, nicht viel mehr als gut erzogen; vgl. 5,22.

87,09 ûf spranc, vgl. 64,7.

87,10 niht, absolut gebraucht: keineswegs, nein.

87,13 zer stf., Zehrung; aber auch das Verzehren, hier die verzehrende Sehnsucht.

87,14 gewer stf., entspricht dem lat. investitura, Besitzrecht.

87,16 elliu, mit Umlaut; vgl. 13,14. Statt Richtungskonstruktion müßte nhd. Ruhekonstruktion stehen.

87,17 die drei schon 76,3 neben dem Kaplan erwähnten.

87,18 vor missewende vrî, vgl. 62,10.

87,24 cunt, casus obl. zu altfr. cuens, Graf.

87,25 über die Frageform vgl. 15,8 f. — wære, conj. praet. wegen der Vorzeitigkeit; nhd. gewesen sei.