Dreißiger-Abschnitt 483

[Zu Dreißiger 482]

483,1      Der wehset under sîme horn.       
483,2      wir bestrichen die wunden vorn,
483,3      und besouften den stein drinne gar:
483,4      diu wunde was et lüppec var.
483,5         daz tet uns mit dem künege wê.
483,6      wir gewunn ein wurz heizt trachontê
483,7      (wir hœren von der würze sagen,
483,8      swâ ein trache werde erslagen,
483,9      si wahse von dem bluote.
483,10      der würze ist ze muote,
483,11      si hât al des luftes art),
483,12      ob uns des trachen umbevart
483,13      dar zuo möhte iht gefromen,
483,14      für der sterne wider komen
483,15      unt für des mânen wandeltac,
483,16      dar an der wunden smerze lac.
483,17      der [würze] edel hôch geslehte
483,18      kom uns für niht rehte.
483,19         unser venje viel wir für den grâl.
483,20      dar an gesâh wir zeinem mâl
483,21      geschriben, dar solde ein rîter komn:
483,22      wurd des frâge aldâ vernomn,
483,23      solde der kumber ende hân:
483,24      ez wære kint magt ode man,
483,25      daz in der frâge warnet iht,
483,26      sone solt diu frâge helfen niht,
483,27      wan daz der schade stüende als ê
483,28      und herzelîcher tæte wê.
483,29      diu schrift sprach "habt ir daz vernomn?
483,30      iwer warnen mac ze schaden komn.
  [Zu Dreißiger 484]