Dreißiger-Abschnitt 406

[Zu Dreißiger 405]

406,1         "hêrre, sît ir anders kluoc,       
406,2      mages dunken iuch genuoc.
406,3      ich erbiutz iu durch mîns bruoder bete,
406,4      daz ez Ampflîse Gamurete
406,5      mînem œheim nie baz erbôt;
406,6      âneligen. mîn triwe ein lôt
406,7      an dem orte fürbaz wæge,
406,8      der uns wegens ze rehte pflæge:
406,9      und enweiz doch, hêrre, wer ir sît;
406,10      doch ir an kurzer zît
406,11      welt mîne minne hân."
406,12      sprach der werde Gâwân
406,13      "mich lêret mîner künde sin,
406,14      ich sage iu, frouwe, daz ich pin
406,15      mîner basen bruoder suon.
406,16      welt ir mir genâde tuon,
406,17      daz enlât niht durch mînen art:
406,18      derst gein iwerm bewart,
406,19      daz si bêde al glîche stênt
406,20      unt in rehter mâze gênt."
406,21         ein magt begunde in schenken,
406,22      dar nâch schier von in wenken.
406,23      mêr frowen dennoch sâzen,
406,24      die och des niht vergâzen,
406,25      si giengn und schuofen umb ir pflege.
406,26      ouch was der ritter von dem wege,
406,27      der in dar brâhte.
406,28      Gâwân des gedâhte,
406,29      si alle von im kômen ûz,
406,30      daz dicke den grôzen strûz
  [Zu Dreißiger 407]