Dreißiger-Abschnitt 391

[Zu Dreißiger 390]

391,1      Immer swenn si für ir swester gienc,       
391,2      diu disen schimpf mit zorn enpfienc.
391,3         den rittern was ruowe nôt,
391,4      wande in grôz müede daz gebôt.
391,5      Scherules nam Gâwân
391,6      unt den grâven Lahedumân.
391,7      dennoch mêr ritter er vant,
391,8      die Gâwân mit sîner hant
391,9      des tages ûf dem velde vienc,
391,10      manec grôziu hurte ergienc.
391,11      sazte se ritterlîche
391,12      der burcgrâve rîche.
391,13      er und al sîn müediu schar
391,14      stuonden vor dem künege gar,
391,15      unze Meljanz enbeiz:
391,16      guoter handelunge er sich vleiz.
391,17         des dûhte Gâwân ze vil:
391,18      "obez der künec erlouben wil,
391,19      hêr wirt, sult ir sitzen,"
391,20      sprach Gâwân mit witzen:
391,21      sîn zuht in dar zuo jagte.
391,22      der wirt die bete versagte:
391,23      er sprach "mîn hêrre ist skünges man.
391,24      disen dienst het er getân,
391,25      ob den künec des gezæme
391,26      daz er sînen dienst næme.
391,27      mîn hêr durch zuht sîn niht ensiht:
391,28      wand ern hât sîner hulde niht.
391,29      gesament die friuntschaft iemer got,
391,30      leist wir alle sîn gebot."
  [Zu Dreißiger 392]