Dreißiger-Abschnitt 713

[Zu Dreißiger 712]

713,1         Do erkante wol frou Bêne       
713,2      dise knappen zwêne,
713,3      des künec Gramoflanzes kint,
713,4      die nâch Artûse komen sint.
713,5      si sprach "hie solte niemen stên.
713,6      welt ir, ich heize fürder gên
713,7      daz volc ûzen snüeren.
713,8      wil mîne frouwen rüeren
713,9      solch ungenâde umb ir trût,
713,10      daz mær kumt schiere über lût."
713,11      frou Bêne her ûz wart gesant.
713,12      der kinde einez in ir hant
713,13      smucte den brief untz vingerlîn.
713,14      si heten ouch den hôhen pîn
713,15      von ir frouwen wol vernomn,
713,16      und jâhen des, si wæren komn
713,17      und woltn Artûsen sprechen,
713,18      op si daz ruochte zechen.
713,19      si sprach "stêt verre dort hin dan
713,20      unz ich iuch gêns zuo mir man."
713,21         von Bênen der süezen maget
713,22      ime gezelde wart gesaget,
713,23      daz Gramoflanzes boten
713,24      wæren unde vrâgten
713,25      Artûs der künec wære.
713,26      "daz dûht mich ungebære,
713,27      ob i'n zeigete an diz gespræche.
713,28      seht denne waz ich ræche
713,29      an mîner frouwen, ob si sie
713,30      alsus sæhen weinen hie."
  [Zu Dreißiger 714]